Er galt als großer Favorit und bestätigte die Erwartungen. Der Dokumentarfilm Fire at Sea wurde soeben mit dem Goldenen Bären für den besten Film im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Berlin ausgezeichnet. Damit würdigte die Jury um Schauspielerin Meryl Streep einen Dokumentarfilm, in dem Gianfranco Rosi (Das andere Rom) die Einwohner der Insel Lampedusa in ihrem Alltag zeigt, während vor der Küste der italienischen Insel tausende Flüchtlinge auf gefährlichem Wege versuchen, europäischen Boden zu erreichen. Die Flüchtlingsthematik war im Vorfeld der Berlinale 2016 zum Leitmotiv des Festivals geworden, was sich in der Filmauswahl spiegelte, aber auch Initiativen der Organisatoren für Flüchtlinge in Berlin.
Darstellerpreise gingen jeweils an Majd Mastoura und Trine Dyrholm. Mastoura spielt in Hedi einen jungen Tunesier, der Jahre nach der Revolution noch immer nicht weiß, welchen privaten und beruflichen Weg er in Zukunft einschlagen soll. Regisseur Mohamed Ben Attia gewann zudem den Preis für den Besten Erstlingsfilm. Unter der Regie von Thomas Vinterberg gab Dyrholm in Die Kommune eine Mutter im Dänemark der 70er Jahre, deren neues Leben in einer Kommune ihre Ehe zerrüttet.
Der Regiepreis der Berlinale 2016 ging dieses Jahr an Mia Hansen-Løve für ihre philosophisch angehauchte Tragikomödie Things to Come mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle. A Lullaby to the Sorrowful Mystery, der im Vorfeld durch seine Länge von rund acht Stunden für Aufmerksamkeit sorgte, wurde mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet.
Die Berlinale 2016 findet vom 11.02. bis zum 21.02.2016 in Berlin statt.
Die Preise der Internationalen Jury für den Wettbewerb der 66. Internationalen Filmfestspiele in Berlin:
Goldener Bär - Langfilm: Fire at Sea (Regie: Gianfranco Rosi)
Großer Preis der Jury:
Death in Sarajevo (Regie: Danis Tanovic)
Beste Regie: Mia Hansen-Løve - Things to Come
Beste Darstellerin: Trine Dyrholm - Die Kommune
Bester Darsteller: Majd Mastoura - Hedi
Herausragende künstlerische Leistung: Mark Lee Ping-Bin - Crosscurrent
Bestes Drehbuch: Tomasz Wasilewski - United States of Love
Alfred-Bauer-Preis für neue Perspektiven der Filmkunst: A Lullaby to the Sorrowful Mystery (Regie: Lav Diaz)
Die Preise der weiteren Sektion, etwa im Bereich Kurzfilm, Generation und Panorama, findet ihr auf der Homepage der Berlinale .