Am 19. August nahm Tony Scott (True Romance, Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel) durch einen Sprung von der 56 Meter hohen Vincent Thomas Bridge in Los Angeles das Leben. Seitdem herrscht Unklarheit über die Motive des erfolgreichen Regisseurs, da seine Abschiedsbriefe nach Medienberichten keine Hinweise darauf enthielten. Nun wurde der vorläufige Bericht der Gerichtsmedizin veröffentlicht. Er bestätigt, dass Tony Scott entgegen erster Gerüchte nicht an einem inoperablen Hirntumor litt. Vielmehr wurden Spuren des Antidepressivums Mirtazapin sowie eines Mittels gegen Schlafstörungen im Blut des Regisseurs gefunden und zwar in einem Umfang, der therapeutischen Dosierungen entspreche. (L.A. Times)
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Im vorläufigen Bericht der Gerichtsmedizin wurde der Tod des 68-jährigen Tony Scott offiziell als Suizid deklariert. Zudem widerlegen die gesammelten Erkenntnisse jene Nachrichten über ein mögliches Krebsleiden als Motiv, die in den Tagen nach dem tragischen Ereignis in Umlauf kamen. Scotts Ehefrau hatte den auf anonymen Quellen basierenden Gerüchte schon damals vehement widersprochen.
Zuletzt hatte Tony Scott unter anderem an dem Sequel Top Gun 2 gearbeitet. In den Tagen nach seinem Tod richtete dessen Familie im Namen des Verstorbenen einen Fond für Stipendien beim American Film Institute (AFI) ein und bat darum, statt Blumen zu schicken, für den Fond zu spenden, um zukünftige Generationen von Filmemachern zu unterstützen. (Hollywood Reporter) Tony Scott war, inspiriert durch seinen älteren Bruder Ridley Scott, nach einem Kunststudium über den Umweg der Werbung ins Filmgeschäft gekommen. Seit seinem Durchbruch mit Top Gun 1986 führte er bei einer ganzen Reihe von erfolgreichen Blockbustern Regie, produzierte rund 50 Filme und war zusammen mit seinem Bruder auch im Fernsehgeschäft aktiv.