Beasts of No Nation mit Idris Elba überzeugt Kritiker

04.09.2015 - 11:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
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Mit Spannung wird Beasts of No Nation mit Idris Elba auf Netflix erwartet. Beim Filmfestival in Venedig feierte der Film nun seine Premiere. Wir sagen euch, wie die Kritiker den Film finden.

Die Netflix-Produktion Beasts of No Nation hatte am Donnerstagabend ihren großen Auftritt. Der Streifen über das Schicksal eines Kindersoldaten (Abraham Attah) in einem westafrikanischen Land stammt von Regisseur Cary Fukunaga und basiert auf der gleichnamigen Buchvorlage von Uzodinma Iweala. Idris Elba mimt einen eiskalten Kommandanten und liefert damit eine der besten Leistungen seiner Karriere ab, da sind sich viele Kritiker einig. Was die Filmkritiken genau sagen, könnt ihr bei uns nachlesen (via Slashfilm ).

Justin Chang, Chefkritiker von Variety , vergleicht den Film mit dem Buch:

Doch obwohl es Fukunaga schafft, Agus Welt mit einer außergewöhnlichen Aufmerksamkeit zum Detail zu kreieren, hat er nicht ganz die radikal kindliche Perspektive des Romans umgesetzt, oder die Brücke zwischen der Psyche dieses Kindersoldaten und unserer eigenen geschlagen. [...] Beim Übergang vom Buch zum Bildschirm scheint etwas Essentielles verloren gegangen zu sein; [Beasts of no Nation] ist ein Drama, das letztlich auf Bildebene überzeugt anstatt auf psychologischer Ebene.

Todd McCarthy lobt für The Hollywood Reporter  den Kinderschauspieler Attah:

Es ist eigentlich unvorstellbar, wie ein Kinderschauspieler geschult werden könnte, die enorme Bandbreite von Reaktionen und Emotionen, die für die Rolle von Agu erforderlich sind, zu offenbaren und zu projizieren, aber Attah ist überzeugend und wahrhaftig. Es ist sehr interessant ihn zu beobachten; einen Jungen, der gezwungen ist, extreme Erfahrungen zu machen, die man niemandem wünscht. Ohne eine zentrale Kinderfigur wäre der Film nichts wert gewesen, aber der Regisseur hat ihn gefunden.

Peter Bradshaw (The Guardian ) zollt Idris Elbas Darbietung Respekt.

Idris Elba bietet eine hervorragende Leistung als charismatischer und finsterer Kriegsherr, der feststellt, dass militärische Macht, wie berauschend auch immer, den wankelmütigen Imperativen der Politik und den Anzug-tragenden Opportunisten in den Städten unterliegt - weit entfernt vom Ödland, zu dessen Herrscher er wurde.

Fionnuala Halligan preist bei ScreenDaily  die technische Umsetzung:

Alle technischen Credits sind ausgezeichnet, insbesondere die Kostüme von Jenny Egan, Dan Romers Musik und Inbal Weinbergs Produktionsdesign, die eine fast mythische Odyssee durch den Busch in den Städten und Dörfern des verdorbenen Landes präsentieren, lokalisiert im Nirgendwo aber [gleichzeitig] überall dort in Afrika, wo solch eine Gesetzlosigkeit herrscht.

Robbie Collin (Telegraph ) sieht Beasts of No Nation als pulverisierenden Kriegsfilm:

Jedem, der Fukunagas Regiearbeiten an der ersten Staffel von True Detective oder an seinem Debütfilm, dem in Mexiko spielenden Gangster-Thriller Sin Nombre gesehen hat, werden die hin- und herschlagenden Action-Szenen vertraut sein: Die Stimmung ist eine Panikspirale, aber der Schnitt hat eine methodische Schlag-Schlag-Schlag-Melodie, die dem Chaos einen narrativen Sinn gibt.

Susan Vahabzadeh urteilt für Süddeutsche Zeitung :

Beasts of No Nation ist wunderbar gefilmt, von Fukunaga selbst, und auch großartig geschnitten. Die Schlachten, die Agu durchlebt, werden immer surrealer, manchmal sieht er afrikanische Fantasiekrieger, manchmal ist alles rot, sie verlaufen ineinander wie ein sprunghafter Albtraum. Was Agu mit ansieht und selbst tut, wird dabei immer schrecklicher - der Kommandant hat aus seinen Soldaten Abbilder seiner selbst gemacht, sie delektieren sich an ihrer Grausamkeit und genießen die Macht.

Fazit der Presseschau:

Beasts of No Nation kann mit der Umsetzung eines sehr heiklen Themas die Kritiker begeistern. Vor allem die schauspielerische Leistung von Elba und Attah verleihen dem Film starke Hauptdarsteller. Die Regie Fukunagas hält das Grauen des Bürgerkriegs und der Kindersoldaten in erschreckenden Bildern fest. Mit so einem Urteil kann sich der Film wohl Hoffnungen auf den ein oder anderen Filmpreis machen.

Beasts of No Nation kann ab dem 16. Oktober 2015 weltweit auf Netflix abgerufen werden. Zeitgleich startet der Film auch in einigen US-Kinos.

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