James Cameron mag es klassisch und kann Netflix-Filmen offenbar nur wenig abgewinnen. Ihm zufolge sollten sie nicht für die Oscar-Verleihung zugelassen werden. Zumindest nicht so, wie es heute geregelt ist. Dabei laufen die Filme dafür extra in den Kinos, wenn auch nur sehr eingeschränkt.
Avatar-Mastermind James Cameron will, dass Oscar-Filme mindestens einen Monat im Kino laufen
In einem am Montag veröffentlichten Podcast-Interview mit Matthew Belloni redete der Avatar 3-Regisseur über seine Abneigung gegenüber Netflix-Filmen. Ihm zufolge seien die Oscars bedeutungslos, wenn es dabei nicht um Filme gehe, die auch wirklich richtig im Kino gelaufen sind. Und damit meint er nicht so, wie es aktuell bei Netflix-Filmen der Fall ist.
Die Oscars bedeuten mir nichts, wenn es dabei nicht ums Kino geht.
Auch nannte er eine konkrete Bedingung, die ihm wichtig wäre:
Netflix sollte erlaubt werden, in den Wettbewerb einzutreten, wenn sie den Film in einem bedeutsamen Release veröffentlichen, für einen Monat in 2.000 Kinos.
Das würde sich natürlich gravierend davon unterscheiden, wie es momentan geregelt ist. Aktuell ist die Bedingung, dass ein Film für mindestens eine Woche in einem kommerziellen Kino des Los Angeles County laufen muss, und zwar zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember des betreffenden Jahres. Bei fremdsprachigen Filmen gilt diese Regel nicht.
Wegen dieser Regel mietet Netflix immer wieder Kinos, um dort Filme zu zeigen. The Irishman oder Roma wurden nur mit einem sehr eingeschränkten Kinostart bedacht, und das war auch bei diesjährigen Kandidaten wie Guillermo del Toros Frankenstein, A House of Dynamite oder Train Dreams der Fall.
James Cameron findet, das Procedere sei "im Kern fundamental verdorben". Ihm zufolge sollten "Filme in erster Linie für das Kino gemacht werden". Das Heimkino lässt er dabei nicht gelten und erklärt, ihm zufolge wären die Oscars vereinnahmt worden, was er schrecklich finde.
Immer mehr Netflix-Filme kommen ins Kino
James Camerons Bedenken werden die Entwicklung nicht aufhalten, dass Filme auch direkt für das Streaming produziert werden. Immerhin kommen manche bei großem Erfolg danach noch ins Kino, wie das zum Beispiel bei KPop Demon Hunters der Fall war. Auch das Finale von Stranger Things bekommt einen limitierten Kinostart.
David Finchers Tarantino-Fortsetzung Once Upon A Time In Hollywood 2: The Adventures Of Cliff Booth könnte sogar einen deutlich größeren Kinostart bekommen. Der macht dann vielleicht sogar Cameron glücklich.