In den 70er Jahren retteten Roman Porno-Filme dem japanischen Traditionsstudio Nikkatsu finanziell den Kragen. Das Subgenre glänzte allerdings weniger mit römischen Legionären in Hardcore-Szenen. Stattdessen heuerte Nikkatsu experimentierfreudige Regisseure an, die sich kreativ so richtig austoben konnten. Hauptsache, die Erotikfilme präsentierten alle zehn Minuten eine Sexszene. Nun will das Studio der Nackedei-Phase seiner Geschichte Tribut zollen. Zum 45. Geburtstag des Genres wurden im Rahmen des Roman Porno-Reboots angesagte Regisseure verpflichtet, um neue Einträge zu drehen. Einer davon ist Viel- und Langfilmer Shion Sono (Why Don't You Play in Hell?), der seinen Roman Porno ganz zurückhaltend mit Anti-Porno betitelt hat. Oben könnt ihr den neuen Trailer sehen, der die mehr gereizte denn aufreizende Atmosphäre des Films recht gut wiedergibt.
Die Handlung von Anti-Porno sei an dieser Stelle mühsam folgendermaßen zusammengefasst: Auf mehreren Ebenen entwickeln sich in dem Film sadistische Beziehungen, etwa zwischen einer Künstlerin und ihrer Assistentin sowie einer Filmcrew und einer jungen Schauspielerin. Wie das genau zusammenhängt, sollte im Vorfeld besser nicht verraten werden. Spoilerfreie Eindrücke könnt ihr in meinem Festivalbericht aus Sitges nachlesen, in dem es unter anderem um Anti-Porno geht.
Zu den weiteren Regisseuren des Roman Porno-Reboots von Nikkatsu gehören Akihiko Shiota (Wet Woman in the Wind), Isao Yukisada (Aroused by Gymnopedies), Kazuya Shiraishi (Dawn of the Felines) und Hideo Nakata (White Lily). Sie alle produzierten ihre Filme unter vergleichbaren Bedingungen: niedrige Budgets, kurze Drehs von rund einer Woche und das notorische Sexszenen/Laufzeit-Verhältnis.
Was haltet ihr vom Trailer für Anti-Porno?