Bereits seit Oktober 2001 dauert der Krieg in Afghanistan nun an, der Mittelpunkt der Dokumentation Kandahar Journals ist. Auslöser des Krieges waren die Terroranschläge des 11.September 2001, für die der damalige US-Präsident George W. Bush vor allem die Terrororganisation Al-Qaida verantwortlich machte. Erklärtes Ziel für die Rechtfertigung des Krieges war es, die seit 1996 herrschende Taliban-Regierung zu stürzen und Al-Qaida zu vernichten.
Von 2006 bis 2010 erlebte der kanadische Fotograf Louie Palu den Krieg in Afghanistan hautnah mit. Als Kriegsfotograf begleitete er NATO-Truppen und das afghanische Militär bei ihren täglichen Einsätzen. Dass das gefährlich werden kann, erlebte Palu bereits kurz nach seiner Ankunft. Im April 2006 wurde er in Kandahar Zeuge eines Selbstmordanschlags und fand sich zwischen abgetrennten Gliedmaßen und dem Geruch von verbranntem Fleisch wieder. Bei all der Absurdität des Krieges zweifelte er oft daran, ob er seiner Arbeit über die nächsten fünf Jahre überhaupt nachgehen könne.
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Er begann, ein Tagebuch zu schreiben, und die Kandahar Journals entstanden. Hier beschreibt Louie Palu seine persönlichen Erfahrungen mit dem Krieg, zeigt auf, wie absurd er auf ihn wirkt und wie er damit umgeht. Das hilft ihm, seine täglichen Erlebnisse zu verarbeiten und seine Arbeit fortzusetzen. Gemeinsam mit Regisseur Devin Gallagher fing Louie Palu seine Erlebnisse per Kamera ein und die Dokumentation entstand. Im krassen Kontrast zu seiner Arbeit in Afghanistan steht Palus Privatleben im kanadischen Toronto, welches wir abwechselnd gezeigt bekommen: eine Gegensätzlichkeit, die verstört.
Wie unbegreiflich dieser Krieg auf den Filmemacher wirkt, können wir ab dem 10.02.2017 auf DVD und Blu-ray nachvollziehen.
Werdet ihr euch die Dokumentation Kandahar Journals anschauen?