Angst und Perspektivlosigkeit in Rosetta

20.05.2015 - 18:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
RosettaCanal+
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In unserem heutigen TV-Tipp servieren wir euch schwere belgische Hausmannskost. Das schmeckt vielleicht nicht jedem, aber warum kosten sich lohnt und was Cannes mit der ganzen Sache zu tun hat, lest ihr in unserem heutigen TV-Tipp.

In Rosetta von 1999 gab die damals 18-jährige Émilie Dequenne ihr Spielfilmdebüt unter der Regie von Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne. Letztere schrieben auch das Drehbuch zum französisch-belgischen Drama, welches 1999 bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Auch die junge Hauptdarstellerin wurde mit dem Preis für die beste weibliche Hauptrolle geehrt. Das düstere Sozialdrama geht tief unter die Haut und zeigt in wackligen Handkamerabildern den Alltag einer jungen Arbeiterin, die alles versucht, um ihrem traurigen Leben zu entkommen.

Rosetta (Émilie Dequenne) will nur raus aus ihrem Leben. Die 18-Jährige wohnt mit ihrer alkoholabhängigen Mutter in einem Wohnwagen und kann sich nur mit Mühe über Wasser halten. Ein Job kann ihr die Möglichkeit bieten, dem Elend ihres derzeitigen Lebens zu entfliehen. Doch der Markt ist hart und mit jedem Scheitern wachsen die Zweifel der jungen Frau. Die harte Realität schleicht sich immer wieder zurück und hinterlässt ein desillusioniertes Bild, an dem Rosetta langsam zu zerbrechen droht. Kann sie es schaffen, den Kreis zu brechen und ihrem bisherigen Leben den Rücken zuzukehren?

Alexander Horwath schrieb 1999 für Die Zeit :

Ein Film wie Rosetta rechtfertigt das Überleben des Kinos. Wenn so ein Satz einmal dasteht, geht vieles schon leichter. Wenn sich ein großes Herzklopfen nicht geradewegs in sachliche Worte übersetzen will, muss man mit einer Umarmung beginnen. Dabei lässt sich Rosetta, die Heldin, nur ungern umarmen.
  • Was? Rosetta
  • Wo? Arte
  • Wann? 20:15

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