Der britische Theater- und Drehbuchautor Peter Shaffer ist gestern im Alter von 90 Jahren nach einer Krankheit in Irland gestorben , teilte sein Agent Rupert Lord mit.
Der in Liverpool geborene Peter Shaffer entdeckte seine Talente als Dramatiker während einer ganzen Reihe von Jobs in seiner Jugend, die von Arbeit in Kohlebergwerken bis zur Assistentenstelle in der New York Public Library reichten. 1951, im Alter von 22 Jahren, schrieb Shaffer sein erstes Bühnenstück, The Salt Land, das, wie so viele seiner Bücher, bald eine Filmversion fürs Fernsehen bekam.
Ein besonders großer Erfolg stellte die Kinoadaption seines Stückes Equus - Blinde Pferde dar, das nach seiner Bühnenpremiere schnell den Weg auf den Broadway fand und zu großer Popularität gelangte. Die Filmversion wurde von Sidney Lumet inszeniert und verpflichtete Richard Burton für die Hauptrolle. Peter Shaffer adaptierte sein Stück selbst zu einem Drehbuch und wurde dafür für einen Oscar nominiert. Gewonnen hat er ihn einige Jahre später mit der Veröffentlichung seines größten Hits in der Kinowelt: Amadeus basiert ebenfalls auf seinem Theaterstück, das bereits vier Jahre vor der Kinopremiere den Broadway eroberte.
Seine Präsenz im Kino schwächte danach ab, doch seine Arbeiten fürs Theater, insbesondere das National Theater in London rissen nicht ab und Shaffer verlor nichts von seiner Relevanz. Rufus Norris, Leiter des National Theaters sagt von seiner Zusammenarbeit mit Peter Shaffer:
Peter Shaffer war einer der großen Autoren seiner Generation und das National Theater hatte enormes Glück, solch ein fruchtbares und kreatives Verhältnis mit ihm gehabt zu haben. Die Stücke, die er hinterlässt, sind ein beständiges Vermächtnis.
1987 wurde Peter Shaffer mit dem britischen Verdienstorden Commander of the British Empire ausgezeichnet, 2001 schließlich zum Ritter geschlagen. Er hinterlässt einen Bruder, zwei Neffen und zwei Nichten.