Abschied von Patrick Swayze

16.09.2009 - 08:55 Uhr
Dirty Dancing
Vestron Pictures / Great American Films Limited Partnership
Dirty Dancing
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Patrick Swayze wurde nur 57 Jahre alt. Groß ist die Trauer um den Hollywood-Schauspieler, der am Montag im Kreise seiner Familie verstarb. Wir haben einige Stimmen für Euch zusammengetragen.

Allerorten wird um Patrick Swayze getrauert, der nur 57 Jahre alt geworden ist. Filmkritiker und Journalisten schreiben über den Schauspieler, der mit zwei Filmen (Dirty Dancing und Ghost – Nachricht von Sam) ein Millionenpublikum erreicht hat. Hier einige Stimmen zu dem US-Darsteller, der so jung an seinem Krebsleiden gestorben ist. Als ewiger Tanzlehrer wird Patrick Swayze bezeichnet, als Cowboy und Rebell, der leider seinen letzten Tanz getanzt hat.

Für Birgit Walter in der Berliner Zeitung war Patrick Swayze DER dirty dancer. “Es war dieser lässige, so abweisende wie verzehrende Blick in einem ansonsten unbewegten Gesicht, mit dem Patrick Swayze stolz und zugleich verletzlich erschien. Ein Blick, der das behütete Arzttöchterchen (”Jennifer Grey (Jennifer Grey)“:/people/jennifer-grey) begehrte, streichelte, verschlang. Dazu kam der sinnliche, selbstverständliche Mambo-Hüftschwung, den keiner recht kopieren konnte. In dieser Kombination aus weichen, beinahe unschuldigen Zügen und körperlich-tänzerischer Kraft erschien dieser Mann erotisch, begehrenswert, tatsächlich cool.”

Daniel Kothenschulte von der Frankfurter Rundschau hat sich von Patrick Swayze überraschen lassen. In seiner “Fähigkeit zur ungebrochenen Einfachheit lag die besondere Stärke des Schauspielers Patrick Swayze. Sein Talent waren Rollen, wie sie in den 1950er Jahren ein Rock Hudson verkörpert hätte. Doch das postmoderne Hollywoodkino der 1990er Jahre hatte wenig Verständnis für männliche Schönheit abseits jeder Ironie. Es gehört wiederum zur tragischen Ironie in der seltsamen Karriere Patrick Swayzes, dass er in den USA erst nach Bekanntwerden seiner Krebserkrankung wirkliche Anerkennung erfahren hat.”

Tobias Kniebe in der Süddeutschen Zeitung erklärt, wie es dazu kam, dass Patrick Swayze vor allem die Kitsch-Exzesse eines exzessiven Jahrzehnts verkörperte. Es war “ein Image, gegen das später kein Gegenmittel mehr half – nicht einmal selbstparodistische Einlagen, etwa als pädophiler Motivationsguru im Film Donnie Darko. Das mag seiner Karriere am Ende geschadet haben, war aber auch folgerichtig: Die Liebe, wie sie etwa in Dirty Dancing gefeiert wird, ist ja wirklich eine verdammt ernste Sache – ein halbes Grinsen kann da schon alles kaputtmachen.”

Hier ein gebasteltes Video zur Erinnerung an Patrick Swayze:

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