86-jährige Rentnerin soll Raubkopiererin sein & wird angeklagt

01.11.2016 - 10:33 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Metro 2033
Deep Silver
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Weil sie angeblich den Shooter Metro 2033 illegal heruntergeladen hat, bekam eine Kanadierin jetzt unangenehme Post. Um einer Klage zu entgehen, soll sie 5.000 US-Dollar zahlen.

Dass die 86 Jahre alte Kanadierin Christine McMillan einmal wegen Videospiel-Piraterie angeklagt werden würde, hat sie vermutlich selbst nie erwartet. Etwa 5.000 US-Dollar soll sie für ihre angebliche Raubkopie von Metro 2033 zahlen. Bis zu dem unheilvollen Brief kannte sie den Titel nicht einmal. Wie CBC  berichtet, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich jemand ihrer IP-Adresse bediente und den Titel, an dem Publisher Deep Silver die Rechte besitzt, illegal heruntergeladen hat.

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Das Schreiben, das sie wegen des vermeintlichen Diebstahls erhalten hat, ist legal und fällt unter eine Reform namens Copyright Modernization Act . Sie zwingt Internet Provider dazu, Urheberrechtsverletzungen zu melden und etwaige Anschuldigungen illegaler Downloadaktivitäten an die Betroffenen weiterzuleiten. Viele Urheber wie beispielsweise Publisher stellen dann Drittfirmen an, die sich um die Urheberrechtsverletzungen kümmern und den Betroffenen anbieten, sich durch die Zahlung einer bestimmten Summe außergerichtlich zu einigen. Viele Betroffene sind durch die harschen Formulierungen verunsichert und zahlen oftmals die geforderte Summe aus Angst vor schwerwiegenderen Konsequenzen.

CBC hat die Reaktion der Rentnerin auf den Shooter gefilmt:

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Kritiker finden diese Methode äußerst problematisch, da die Firmen oftmals Angst durch Unwissenheit vor drohenden Konsequenzen schüren und durch die außergerichtlichen Einigungen eine Menge Profit generieren. Aus diesem Grund appellieren sie an den kanadischen Staat, eine Reform durchzuführen. Statt derartiger Drohbriefe sollten die Betroffenen eine Auflistung mit konkreten Strafen und Konsequenzen erhalten, um sich ihrer Situation bewusst zu werden.

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Oftmals sind die geforderten Summen wesentlich höher als die eigentlichen Kosten, die nach einem Gerichtsverfahren zu zahlen wären, falls eine Schuld festgestellt wird. Oftmals haben Firmen aber auch kein Interesse an einer gerichtlichen Einigung, da die Aufwandskosten für ein Verfahren für beide Seiten sehr hoch sind. Ähnliche Briefe, Unterlassungserklärungen und Bußgelder tauchen übrigens auch in Deutschland auf. Die niedersächsische Verbraucherzentrale  klärt auf ihrer Homepage dazu die wichtigsten Fragen. (via Polygon )

Findet ihr diese Regelung gerecht? Was sollte sich eurer Meinung nach im Urheberrecht ändern?

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