3D-Kino - Ein Erlebnis der besonderen Art?

05.09.2013 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
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Das 3D-Kino hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Hype durchlaufen. Die eigentlich alte Technik verhalf den Kinos zu erneuten Zuschaueranstürmen, doch verebbt die anfängliche Begeisterung mittlerweile immer mehr.

In dieser Woche läuft die Wiederveröffentlichung von Jurassic Park 3D in den deutschen Kinos an. Der mittlerweile zwanzig Jahre alte Dinosaurier-Klassiker von Steven Spielberg wurde digital überarbeitet und zu einem 3D-Film umgewandelt. Diese Neuauflagen von vergangenen Filmklassikern sind seit einigen Jahren eine beliebte Variante, um durch den 3D-Bonus erneut Zuschauer in die Kinos zu locken. Allgemein erscheint der wiederauferlebte Boom des 3D-Kinos einen rein wirtschaftlichen Hintergrund zu haben. Doch seit zwei Jahren ist das Publikum den 3D-Effekten etwas überdrüßig und die Zuschauerzahlen der 3D-Kinovorstellungen gehen stetig zurück. Ich habe mir im Zuge dessen die Geschichte des 3D-Kinos etwas genauer angeschaut und überlegt, welche Zukunftsaussichten der teure Filmspaß haben könnte.

Um einen dreidimensionalen Effekt hervorzurufen, muss ein Film entweder mit einer steroskopischen Kamera oder mit zwei verschiedenen Kameras gedreht werden. Bei den ersten Filmen wurde noch das Anaglypherverfahren eingesetzt, das durch zwei Farbfilter die beiden Bilder voneinander trennt. Meist wurde dabei mit rot-grün Filtern gearbeitet. Die spätere und verbesserte Technik ist das Polarisationsverfahren, bei dem durch Polfilterfolien vor den Objektiven der Projektoren und der getragenen Brille die zwei aufgenommenen Bilder getrennt werden und so ein räumliches Empfinden entsteht.

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten 3D-Filme produziert. Filmgrößen wie Edwin S. Porter und später auch Abel Gance nutzten das 3D-Verfahren in ihren Filmen und erschufen so eine neue Art des filmischen Erlebens. Der eigentliche große Start des 3D-Kinos erfolgte jedoch erst Mitte der 1950er Jahre. Durch das Aufkommen des Fernsehens gingen in den US-Kinos die Zuschauerzahlen zurück. Das Publikum sah in dem heimischen TV eine günstigere und bequemere Alternative zu einem Kinobesuch. Um weiter Zuschauer dazu zu motivieren, ins Kino zu gehen, ließen sich die Hollywood-Filmemacher neue Ideen einfallen. Durch Breitbandformate wie CinemaScope sollte eine vergrößerte Kinoleinwand im Gegensatz zu dem kleinen Fernsehbildschirm begeistern. Aber eben auch das 3D-Verfahren erlebte einen Aufschwung. Etliche Filme wurden mittels der verschiedenen Techniken produziert und Hollywoods Plan ging auf. Die Zuschauerzahlen stiegen wieder an, der 3D-Effekt lockte eine Schar von Zuschauern in die Kinos. Die meisten 3D-Filme waren vor allem im Genre des Horrorfilms oder Musikfilms vertreten. Billige B-Movies versuchten ihren Mangel an Qualität durch das Verfahren aufzuwerten. Die Hochphase des 3D-Kinos hielt allerdings nicht lange an, nach drei Jahren verlor das Publikum das Interesse an der Attraktion des Dreidimensionalen. Immergleiche Effekte und die noch nicht ganz ausgereifte Technik machten den damaligen 3D-Film zu einem Ereignis, das schnell nach mehrmaligen Sehen seinen Reiz verlor.

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