Und wieder Nicolas Cage. Diesmal in einer "göttlichen" Komödie, die ja SO abgefahren und andersartig sein will. Nur weil ein Film abgedreht ist, heißt das noch lange nicht, dass er gut ist. Bunraku und Dog eats Dog haben das deutlich gemacht. Cage hat sich wiedermal Verstärkung geholt und den eher viertklassigen Komödien-Darsteller Russel Brand mit ins Boot geholt. Das kann nur ein Meisterwerk werden. Dieser Film ist so durchgeknallt und anstrengend, dass die Meisten unter euch den Film sicherlich nicht zu Ende schauen können. Er liefert zudem noch Futter für Verschwörungstheoretiker und als wäre das nicht genug, basiert der Film auch noch auf einer realen Persönlichkeit.

Gary Faulkner, genannt "G", ist ein durchgeknallter Handwerker. Er leidet jedoch nicht nur an einer Nierenkrankheit, sondern auch an schweren Halluzinationen. Er hat immer wieder Visionen mit Gott, der ihm den Auftrag gibt, Osama Bin Laden in Pakistan zu finden und ihn einzufangen. Nun will er mit aller Macht nach Pakistan reisen, doch ohne Geld wird das nicht so leicht. Er verzockt viel Geld im Casino, landet mit einem Segelboot in Mexiko, statt in Pakistan und baut mit seinem Gleitsegler in Israel sogar ein Unfall. Doch eines Tages schafft er es dennoch irgendwie nach Pakistan.

Meine Güte ist der Film durchgeknallt. Allerdings ist es nicht diese Art von verrücktem Humor, die wirklich zündet. Es ist zwar nicht so abartig wie in Uwe Bolls ekelerregendem Klamauk Postal, aber dennoch versprüht der Film keinerlei satirischen Charme. Es ist zwar eine, teilweise, wahre Geschichte, aber der gesamte Film ist so überdreht und anstrengend, dass man vieles nicht als glaubwürdig abstempeln kann. Hinzu kommen verschwörungstheoretische Thesen, die extrem sauer aufstoßen und für einige Zuschauer für Augenrollen sorgen werden. Ich muss aber auch sagen, dass es hin und wieder einige witzige Momente gibt und ein paar wenige Dialoge sind urkomisch.

Nicolas Cage spielt ja häufiger abgedrehte Rollen, aber in The Army of One spielt er so verrückt wie noch nie. Schauspielerisch macht er einen überragenden Job, denn Cage ist komplett in der Rolle verschwunden und agiert wie von einem anderen Stern. Allerdings ist er als Gary Faulkner unfassbar anstrengend und schon nach wenigen Minuten möchte man ihm die Stimmbänder heraus reißen, weil Cage hier mit einer sehr nervigen Stimme redet. Auch die Darstellung von Faulkner ist sehr zweifelhaft, weil er im Grunde ein verrückter Mensch ist, der nicht nur mental angeschlagen ist und der Film macht sich im Grunde über einen kranken Menschen lustig. Immerhin macht sich Cage über sich selbst lustig, denn in einer Szene wünscht sich Faulkner, dass ihn Nicolas Cage spielen soll, da er die gleiche Frisur wie Cage in Con Air hat. Nebendarsteller haben hier kaum etwas zu melden, auch wenn man gestehen muss, dass die kleine Lizzie wirklich niedlich ist. Und Russel Brand als Gott ist wie immer unsympathisch.

Fazit : Zweifelhaft, anstrengend und platt. The Army of One hat zwar einen Hauptdarsteller, der wirklich gut aufspielt, aber am Ende des Tages ist es eine weitere Cage Gurke, die inhaltlich sehr fragwürdig ist und sich an einen kranken Menschen bereichert. Nicholas Cage spielt rein von den schauspielerischen Qualitäten großartig auf, aber das rettet den Film leider auch nicht. Der Humor zündet nur in wenigen Momenten und die meiste Zeit ist die Handlung einfach viel zu wenig satirisch und man vermisst das Augenzwinkern. Ein typischer Film der nicht weiß, was er sein möchte. Aber es gibt schlechtere Cage Gurken.

4,5/10

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