In den letzten zwei Wochen wurde Venedig von einer Flut von Hollywood-Stars erfasst, die in der Lagunenstadt ihre brandneuen Werke vorgestellt haben. Am heutigen 6. September wurden die 82. Filmfestspiele von Venedig mit einer großen Gala beendet. Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Goldenen Löwen. Die Jury um Regisseur Alexander Payne überreichte den Hauptpreis des Festivals an Jim Jarmusch (The Dead Don't Die) für seine neue Tragikomödie Father, Mother, Sister, Brother mit Cate Blanchett, Adam Driver und Vicky Krieps.
Der minimalistisch erzählte Film besteht aus drei Episoden, die unterschiedliche Geschwister- und Elternbeziehungen durchleuchten. Mit dem 26. Februar 2026 gibt es auch schon einen deutschen Kinostart für den Siegerfilm.
Weitere Preise für The Smashing Machine mit Dwayne Johnson sowie Luna Wedler
Während die drei Netflix-Produktionen im Wettbewerb – Jay Kelly, Frankenstein und A House of Dynamite – leer gingen, konnte Dwayne Johnsons MMA-Drama The Smashing Machine den Regiepreis für Benny Safdie absahnen.
Als beste Darstellerin wurde Xin Zhilei aus dem chinesischen Melodram The Sun Rises on Us All ausgezeichnet. Der Film handelt von einer Frau, die von einer furchtbaren Schuld ihrer Vergangenheit verfolgt wird. Toni Servillo, fiktiver italienischer Präsident im Eröffnungsfilm La Grazia von Paolo Sorrentino, wurde als bester männlicher Darsteller geehrt.
Ein weiterer Schauspielerpreis ging an einen in Deutschland gedrehten Film: Die Schweizer Schauspielerin Luna Wedler (Alles Licht, das wir nicht sehen) wurde bei der Abschlussgala mit dem Preis als beste junge Schauspielerin ausgezeichnet. In Silent Friend spielt sie eine ambitionierte Naturforscherin, die sich 1908 gegen den Sexismus ihrer Professoren und Kommilitonen behaupten muss.
Das von einigen Beobachtern als Favorit gehandelte Tatsachendrama The Voice of Hind Rajab über den wahren Fall eines fünfjährigen Mädchens, das während des Kriegs in Gaza bei einem israelischen Militärschlag ums Leben kam, wurde außerdem mit dem Großen Preis der Jury prämiert.
Die Preisträger im Wettbewerb der 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig
Goldener Löwe für den besten Film
Silberner Löwe, Großer Preis der Jury
Silberner Löwe, Beste Regie
Volpi Cup, Beste Schauspielerin
Volpi Cup, Bester Schauspieler
Bestes Drehbuch
-
Valérie Donzelli und Gilles Marchand für At Work
Spezialpreis der Jury
Marcello Mastroianni Award für den besten jungen Schauspieler/die beste junge Schauspielerin
Leone del Futuro - Preis für den besten Debütfilm
- Short Summer von Nastia Korkia
Weitere Preise des Festivals: Orizzonti, Venice Spotlight und Venice Classics
Venice Spotlight Publikumspreis
Orizzonti
Bester Film
Beste Regie
Spezialpreis der Jury
Beste Schauspielerin
Bester Schauspieler
Bestes Drehbuch
Venice Classics
Beste Dokumentation über das Kino:
- Mata Hari von Joe Beshenkovsky und James A. Smith
Bester restaurierter Film
- Bashu, the Little Stranger von Bahram Beizai
Mehr aus Venedig:
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Die Jury des Filmfestivals von Venedig 2025
Die 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig fanden dieses Jahr vom 27. August bis zum 6. September in der Lagunenstadt statt. Zur Jury, die über die Vergabe des Goldenen Löwen entschieden hat, gehörten diesmal:
- Der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Alexander Payne (The Holdovers, Nebraska) ist Vorsitzender der Jury
- Der französische Regisseur und Autor Stéphane Brizé (Der Wert des Menschen, Streik)
- Die italienische Regisseurin und Autorin Maura Delpero (Vermiglio, Maternal)
- Der rumänische Regisseur und Autor Cristian Mungiu (4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage, R.M.N)
- Der iranische Regisseur und Autor Mohammad Rasoulof (Die Saat des heiligen Feigenbaums, Doch das Böse gibt es nicht)
- Die brasilianische Schauspielerin und Autorin Fernanda Torres (Für immer hier, House Of Sand)
- Die chinesische Schauspielerin Zhao Tao (Caught by the Tides, A Touch of Sin)
Die Filmfestspiele von Venedig gelten neben Cannes und der Berlinale als bedeutendstes Filmfestival der Welt. Mittlerweile gehört es zur festen Station in der Oscar-Saison. Zu den Siegerfilmen der vergangenen Jahre gehören The Room Next Door von Pedro Almodóvar, Poor Things von Yorgos Lanthimos und Joker von Todd Phillips.