Oliver Stone kritisiert Gewalt in Breaking Bad

09.10.2013 - 09:04 Uhr
Oliver Stone am Set von Savages
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Oliver Stone am Set von Savages
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Oliver Stone hat während des Promotion seiner neuen Doku-Serie The Untold History of the United States auch ein paar Worte über das Breaking Bad-Finale verloren. Allerdings hat er alles andere als Lobpreisungen für die Erfolgsserie übrig.

Spoilerwarnung Hier geht es um Details zum Breaking Bad-Finale.

Das Finale von Breaking Bad wurde von Kritikern sowie Fans in den höchsten Tönen gelobt und die Rekordquoten sprechen für sich. Walter White hätte sein verdientes Ende gefunden. Die Serie wäre intelligent und vollkommen zufriedenstellend gelöst worden – so der generelle Tenor. Doch einem hat es nicht gefallen, Oliver Stone. Der Regisseur, der gerade für seine Doku-Serie The Untold History of the United States wirbt, gestand, Breaking Bad selten geguckt zu haben: “Ich habe zufällig [beim Finale] reingeschalten und die lächerlichsten 15 Minuten gesehen, die in einem Kinofilm mit einem Lacher abgetan worden wären.” (Deadline)

Dann ging der Regisseur von Natural Born Killers ins Detail, mokierte sich über die “Fantasy-Gewalt” in der letzten Folge und verlor sich in ausschweifender Popkultur-Kritik:“Niemand könnte sein Auto genau dann und dort parken und ein Maschinengewehr so perfekt einrichten, dass es alle Schurken auf einmal tötet! Es wäre ein Witz. Nur im Film sieht man diese Art von ‘Fantasy-Gewalt’. Und genau das hat auch die amerikanische Kultur infiziert; junge Menschen glauben den ganzen Scheiß! Batman und Superman, ihr habt euren Verstand verloren und merkt es nicht einmal! Respektiert wenigstens die Gewalt! Ich sage nicht, ihr sollt gar keine Gewalt mehr zeigen, aber zeigt sie mit Authentizität!”.

Mehr: Erste Reaktionen auf das Finale von Breaking Bad

Harter Tobak von einem Mann, der mit Savages und Natural Born Killers selbst zwei überaus gewalttätige Filme gedreht hat. An der Stelle lässt sich jetzt ein großes Diskussions-Fass über Gewalt in Filmen, satirische und künstlerische Freiheit, Verrohung der Jugend und Attention-Whoring eines Regisseurs auf Promotiontour aufmachen. War Breaking Bad wirklich unangemessen brutal? Ist es zulässig, über die letzte Szene einer Serie zu urteilen, ohne sie in den Gesamtkontext setzen zu können? Fragen über Fragen.

Habt ihr Antworten?

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