Das Motiv von zwei unterschiedlichen Charakteren (meistens Polizisten), die widerwillig zusammenarbeiten müssen und schließlich zu Freunden werden, wurde mittlerweile mehr als genügend filmisch verarbeitet. Ich selbst habe zahlreiche Werke des Buddy-Cop-Genres konsumiert und nahm diese mit den unterschiedlichsten Reaktionen auf. Mein erster Film dieser Art und gleichzeitig mein persönliches Highlight war und ist aber Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis aus dem Jahr 1987. Die Actionkomödie, die drei ebenbürtige Fortsetzungen nach sich zog, bietet nicht nur handgemachte Action vom Feinsten, sondern besticht auch durch charmanten, zynischen Witz und durch ein Hauptdarsteller-Duo, bei dem das Zuschauen einfach nur großes Vergnügen bereitet.
Dieses Duo besteht aus den Polizisten Martin Riggs und Roger Murtaugh, die von Mel Gibson und Danny Glover verkörpert werden. Eher unfreiwillig werden die beiden Cops zu Partnern gemacht und müssen sich mit einem Mordfall auseinandersetzen, der sie bis in die Kreise von skrupellosen Heroin-Schmugglern führt. Der erfahrene, besonnene Murtaugh und der schießwütige, ungestüme Riggs könnten nicht unterschiedlicher sein, beginnen jedoch nach anfänglicher Antipathie, sich zu respektieren und sogar anzufreunden. Bei den gemeinsamen Ermittlungen in dem Fall geraten sie immer wieder in Gefahr, können aber letztendlich mit ihren Fähigkeiten die Verbrecher zur Strecke bringen.
Warum ich Lethal Weapon mein Herz schenke
Ich meine, ich war in etwa elf Jahre alt, als ich Lethal Weapon zum ersten Mal sah. Damit war es der erste "Ab-16-Film", den ich mir zu Gemüte führte, was schon aufregend genug war. Es war jedoch nicht nur das "Verbotene", was mich an diesem Film so reizte. Für jemanden wie mich, der sonst nur Disney-Geschichten und Slapstick-Komödien gewohnt war, bedeutete Lethal Weapon ein großes Erlebnis. Es wurde geschossen und geflucht, Häuser und Autos flogen in die Luft und ja, es waren sogar Brüste zu sehen. Doch all das hätte mich wohl nie so beeindruckt, wenn der Film nicht so spannend und witzig inszeniert worden wäre. Auch wenn ich die Handlung damals vermutlich nicht komplett verstanden habe, war ich Fan eines Genres geworden und nicht ohne Grund gehörte Lethal Weapon mitsamt den drei Sequels wenig später zu den ersten Filmen meiner DVD-Sammlung.
Es sind vor allem die beiden Hauptdarsteller bzw. ihre Charaktere, die den Film so sehenswert machen. Die Chemie zwischen Mel Gibson und Danny Glover ist für mich bis heute unübertroffen und wurde nie wieder in der langen Geschichte des Buddy-Movies erreicht. Beide wirken in ihren Rollen einfach sympathisch und die Kabbeleien zwischen ihnen bringen mich auch heute noch zum Lachen. Riggs und Murtaugh sind keine eindimensionalen Figuren, die einfach nur als Statisten der Action untergeordnet sind. Regisseur Richard Donner macht sie greifbarer und lässt den Zuschauer mit ihnen mitfühlen. Eine Tatsache, die ich heutzutage in vielen Filmen dieses Genres schmerzlich vermisse. So wird uns in Lethal Weapon Riggs als labiler Mensch gezeigt, der den Verlust seiner Frau mit erhöhter Risikobereitschaft kompensiert. Murtaugh hingegen ist ein pflichtbewusster Polizist, dem nichts mehr bedeutet als seine Familie. Dies wird uns überzeugend durch die Darstellung von Mel Gibson und Danny Glover vermittelt, denen auch genügend Raum gegeben wird, ihre schauspielerischen Fähigkeiten zu beweisen.
Warum auch andere Lethal Weapon lieben werden
Lethal Weapon ist natürlich kein Meisterwerk der Erzählkunst. Die Handlung, auch wenn sie mir als Kind noch zu kompliziert war, würde heutzutage keinen mehr vom Hocker reißen. Aber ehrlich gesagt, trifft das auch auf den Großteil der heutigen Actionfilme zu. Ebenso bietet Lethal Weapon nach aktuellen Maßstäben keine übermäßig spektakulären Szenen. Ein Elfjähriger, der sich heute zum ersten Mal den Film anschauen würde, hätte vermutlich nur ein gelangweiltes Lächeln übrig und wäre kaum beeindruckt. Drogen, Schusswechsel und Brüste gehören ja gewissermaßen zum Grundrepertoire des heutigen Unterhaltungsfilms. Die Sehgewohnheiten des CGI-verwöhnten Publikums des neuen Jahrtausends sind eben andere als früher. Doch gerade dieser 1980er-Jahre-Charme macht Lethal Weapon zu etwas Besonderem. Hier findet Action statt, indem ein Haus "einfach nur" explodiert. Kein Hubschrauber, der abstürzt und in das Gebäude kracht. Keine animierten Rauchschwaden. Keine Effekthascherei. Schlicht und einfach ein Haus, das explodiert. Einfach großartig.
Doch nicht nur diese Sequenzen sorgen dafür, dass einem das Jahrzehnt, in dem der Film entstand, bewusst wird. Auch die Musik, in Gestalt von Saxophon- und E-Gitarrenbegleitung, lassen das Nostalgikerherz höher schlagen. Zudem erinnert Lethal Weapon uns an eine Zeit, in der Mel Gibson noch für tolle Filme anstatt für Skandale in die Schlagzeilen geriet. Ein Grund mehr, diesen Film (und Gibsons fesche Langhaarfrisur) in Ehren zu halten.
Warum Lethal Weapon die Jahrzehnte überdauern wird
Es wird wohl nie wieder einen Buddy-Cop-Film geben, der Action und Humor so perfekt vereint wie Lethal Weapon. Trotz eigentlich ernster Inhalte, bringt der Film den Zuschauer zum Lachen, ohne es zu sehr auf Riesenbrüller anzulegen. Zu oft wurde versucht, diese Atmosphäre zu kopieren und viel zu oft scheiterte dieses Unterfangen. Zudem bietet der Film sympathische Protagonisten, die absoluten Kultcharakter besitzen und noch in drei Fortsetzungen als ungleiches Cop-Duo unterwegs waren. Gerüchte, die sich um einen fünften Teil drehen, der die Reihe fortsetzen soll, zeigen, welche Beliebtheit der Streifen genießt. Dennoch hoffe ich sehr, dass es bei vier Filmen bleiben wird. Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben hat gezeigt, dass so etwas oft nur schiefgehen kann und das perfekte Bild einer Filmreihe beschädigt. Ich persönlich schaue mir Lethal Weapon immer wieder gerne an und kann mit ruhigem Gewissen behaupten: Ich bin nicht zu alt für diesen Scheiß!
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