"Zu niveauvoll" für Too Hot To Handle: Model Dennis Droemer über seinen Netflix-Ausstieg und 24-Stunden-Drehs

11.03.2023 - 12:00 Uhr
Too Hot To Handle GermanyNetflix
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Die Netflix-Reality Too Hot To Handle Germany ist ein großer Erfolg. Kandidat Dennis Droemer verließ die Show vorzeitig. Im Interview verrät er seine Gründe.

Too Hot to Handle gehört derzeit zu den populärsten Realitys weltweit. Die Dating-Show verfolgt, wie 10 attraktive Menschen gemeinsam in einer Villa in tropischer Umgebung leben. Bis hier erinnert das alles an bekannte Formate wie Love Island. Der Twist in der Netflix-Produktion: Die Teilnehmenden müssen auf Küssen, Sex und Masturbation verzichten, sonst schrumpft das Preisgeld von 200.000 Euro. Seit dem 28. Februar läuft die deutsche Variante der Show: Too Hot To Handle Germany.

Wir haben den Ex-Kandidaten Dennis Droemer zum Interview getroffen. Er sprach über die Gründe für seinen vorzeitigen Abschied. Und er verriet, warum die Therapeutin am Set von Too Hot To Handle Germany für die Teilnehmenden überlebenswichtig war.

Moviepilot: Du hast schon erfolgreich als Model gearbeitet. Was hat dich an Reality TV gereizt?

Dennis Droemer: Ich dachte, dass das kein Trash-TV im Sinne von RTL, RTLZWEI und was man halt so kennt ist. Von Love Island wurde ich schon zweimal angesprochen und habe beide Male abgesagt. Man muss sehr aufpassen, mit was für einem Format man arbeitet, weil man sonst viele Kunden verlieren kann. Mir war es ganz wichtig, in keinem Format zu sein, wo es darum geht, zwanghaft mit jemandem ins Bett zu steigen. Bei der Netflix-Show bin ich davon ausgegangen, dass es vielleicht etwas ganz Neues ist. Man bildet zum Beispiel eine Gruppe, wird einfach kreativ. Das war mein Problem.

Du bist nach zwei Folgen bei Too Hot To Handle: Germany freiwillig ausgestiegen. Warum?

Ich habe einen Sohn, der jetzt fünf ist, und eine bezaubernde Ex-Frau. Ich muss einfach aufpassen, wie mein Ruf ist. Ich habe mich selbst nicht gut gefühlt und die ganze Zeit in der Kita gesehen, wie ich mein Kind abhole und plötzlich auf mich und meinen Sohn gezeigt wird. Also habe ich mit Netflix geredet und sie haben mir den Ausstieg geschenkt.

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Was genau hat euch Netflix eigentlich vorher erzählt? Was wurde dir gesagt, in welcher Show du mitmachst?

Die Show hieße Tropical Desire und es ginge um junge, hübsche Menschen, die auf einer Insel sind und feiern. Ich habe dann extra dreimal nachgefragt und mir wurde gesagt, dass es nicht um Sex geht, sondern man auch so eine gute Erfahrung und Spaß haben kann. Wahrscheinlich bin ich etwas naiv rangegangen an die Sache. Ich habe erst erfahren, dass ich in eine andere Show geraten bin, als es richtig losging. Und dafür stehe ich nicht. Dafür bin ich zu niveauvoll.

War es denn auch für die anderen Teilnehmer:innen ein Problem, dass sie in einer ganz anderen Show mitmachen?

Die wussten ja alle nicht, um was es wirklich geht und waren so ein bisschen baff. Bis auf zwei, drei Leute. Die hatten sich mit Trash-TV mehr auseinandergesetzt, haben den Namen der Produktionsfirma bei Google eingegeben und dann kam Too Hot To Handle raus.

Bei Reality-Shows haben viele Zuschauer:innen immer wieder den Eindruck, dass nicht alles echt ist. Wie war das bei Too Hot To Handle: Germany?

Wir sind ein total reales Format. Aber klar gibt es immer mal Situationen, bei denen die Produktion anspricht, ob man das nochmal angehen könnte.

Kannst du ein Beispiel geben?

Als wir reingekommen sind, hat man gesehen, dass Laura und Tobi sich relativ gut verstehen. Dann gibt es so kleine Door Opener, durch die dann schneller etwas passiert. Manchmal auch zu schnell, gerade in den ersten zwei Tagen. Es gab ein paar Szenen, die natürlich gesetzt waren, wo gesagt wurde: “Bitte sprecht heute mal darüber oder darüber.” Damit einfach andere Bilder entstehen. Aber an sich ist das alles real. Sie sehen eine Situation und ermöglichen sie, ohne dass du es merkst. Im Nachhinein denkt man sich dann: “Die waren aber clever.”

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Wie läuft denn der ganz normale Alltag in der Villa ab?

Wir sind morgens aufgestanden, meistens schon um 7 oder 8. Dann haben wir ein bisschen Sport gemacht und gefrühstückt, und anschließend fing das Daily Business an. Dann wurde meistens bis abends um 18 oder 19.00 Uhr gedreht und um 22.00 Uhr ging es ins Bett.

Das klingt ja wie ein normaler Arbeitstag. Fühlt sich ein Drehtag bei Too Hot to Handle an wie normale Arbeit?

Die Hauptzeit ist von 8.00 Uhr morgens bis 20.00 Uhr abends, aber wir werden ja 24 Stunden gefilmt. Das eigentlich Gefährliche sind diese Nachtsichtkameras. Weil man dann natürlich vergisst, dass da noch Kameras sind, wenn die ganze Produktion schon zurück im Hotel ist. Ist ja nicht so, dass wir einen Schritt ohne Kamera machen können. Die bewegen sich sogar, wenn wir laufen! Es gab auch Kameras, die wir nicht gesehen haben, die dann irgendwo oben im Baum hängen.

Trotz der ganzen Kameras: Gibt es denn irgendwas in deinen Augen etwas Wichtiges, das den Zuschauern bei Netflix nicht gezeigt wurde?

Ich finde, Netflix hat das sehr gut gemacht. Keiner sieht irgendwie blöd aus, wir sind alle nicht dumm dargestellt worden. Es gab ein, zwei Momente, in denen ich gesagt habe: “Leute, könnt ihr das einfach rausschneiden?” Gerade in den ersten zwei Tagen wurden dann auch mal Sprüche rausgehauen oder über die Frauen gemacht, bei denen wir dann gemerkt haben, wie uncool das eigentlich war. Da habe ich mir andere auch mal kurz beiseite genommen und gesagt: “Du darfst nicht vergessen, Mama und Papa sitzen vor dem Fernseher. Das bleibt für immer, das wirst du in zehn Jahren nicht aus Netflix wegkriegen.“

Wenn du jetzt auf die Zeit bei Too Hot zurückblickst, auf diese zwei Folgen, die du gemacht hast, wie stehst du denn jetzt zu Netflix?

Ich bin total froh darüber, wie sie mich präsentiert haben. Ich hatte etwas Schiss, dass es ein Problem von Netflix’ Seite geben könnte, weil ich nach zwei Folgen ausgestiegen bin. Gerade bei der ersten Staffel von Too Hot To Handle: Germany, wo alle zittern, alles perfekt machen wollen, steigt der Typ auch noch in der zweiten Folge aus. Da hättest du mal sehen sollen, wie die geguckt haben. Das tat mir dann ja auch leid. Aber dafür haben wir es einfach geil gelöst und unsere tolle Therapeutin vor Ort hat auch einen guten Job gemacht.

Was war denn die Aufgabe der Therapeutin?

Wenn man Fragen hat, sich in einer Situation nicht wohlfühlt, wenn stressige Momente entstehen oder man ein bisschen Heimweh hat oder sich unsicher ist, wie man sich vor der Kamera präsentiert hat – dann baut sie uns auf. Sie ist wirklich ein wichtiger Bestandteil, auch in der Zeit nach der Show. Denn du hörst ja nicht auf, über alles nachzudenken: War das alles richtig, habe ich mich richtig präsentiert, stehe ich gut da? Das sind alles so krasse Gedanken, die dir den Kopf zermürben. Gerade, wenn man dann erzählt bekommt: “Das läuft weltweit, Millionen Leute gucken das an. Jeder wird dich kennen”. Da passiert eine Menge im Kopf und wenn du da keinen hast, der dir beisteht, hast du echt ein Problem.

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