Zombie-Kost mit Macho-Appeal aus Frankreich

21.06.2010 - 14:00 Uhr
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In dem französischen Film Die Horde sind Polizisten auf Rache aus. Sie überfallen wenig erfolgreich eine handvoll Gangster. Doch draußen droht ohnehin der plötzliche Weltuntergang und Cops und Gangster müssen von nun weniger aufeinander und mehr miteinander auf Zombies einkloppen – Der Aufmacher für unseren neuen Horror-Club.

Am 1. Juli erscheint Die Horde auf DVD, der bereits auf den Fantasy-Filmfest-Nächten diesen Jahres lief. Der Film lief auch auf ausländischen Filmfesten und konnte dort einige Preise einheimsen und viele Fans gewinnen. Zum Launch unseres neuen Horror-Club s wollen wir euch den Film und die DVD-Veröffentlichung näher vorstellen.

Agressive Charaktere mit fragwürdiger Moral

Die Horde schließt sich einem ähnlichen Trend des kompromisslosen und harten französischen Horrorfilms an wie schon Frontier(s), die französische Antwort auf Hostel und Saw. Es geht brutal zu im Film. Es wird geschossen, getreten und geprügelt. Neben minutenlangen Nahkämpfen mit den ersten Zombies meint das aber auch die Brutalität der Menschen untereinander. Allesamt sind moralisch fragwürdige Macho-Typen. Die Mardukis sind agressive Gangster, deren Anführer oftmals selbst röhrt wie ein Zombie. Die Polizisten üben schlecht organisierte Selbstjustiz aus, die auf die Ermodung mehrerer Personen angelegt ist. Es gibt wenig Gut und viel Böse. Alle Charaktere sind Täter. In dem Fall von Die Horde sind die Menschen den Zombies ebenbürtig aggressiv, und zwar schon vor dem Erscheinen der Untoten.

Unser User Stormbringer zum Beispiel interpretiert das so: “Es gibt schräge bis kaputte Charaktere zu bewundern, die das ansässige Grauen doch gerne in Kauf nehmen.”

annaberlin sieht mehrere Facetten in dem Schauspiel. Die Horde “trifft genau in die Mitte zwischen Ekel und schwarzem Humor.”

Für loogee war die Handlung nicht so wichtig, er freute sich mehr über “ein paar ganz schön markante Action-Szenen, die einfach Spaß machen.” Sein Fazit:“[Ich] bin nicht der Zombie-Filmfan, aber so geht das für mich wieder mal in Ordnung.”

Horror aus Frankreich

Im französischen Horrorfilm Die Horde agieren korrupte Cops, skrupellose Gangster und eine Horde an Zombies. Es ist so ein Abend, an dem alles schief geht. Eine handvoll Polizisten unter der Führung von Franck Jimenez (Aurélien Recoing) will sich für den Mord an einem ihrer Kollegen an ein paar Gangstern rächen, der Markudis-Bande, angeführt von den Brüdern Adewale (Eriq Ebouaney) and Bola (Doudou Masta). Diese haben sich in einem alten und maroden Gebäudekomplex in einem Vorort von Paris verschanzt. Mit der Unterstützung seiner Kollegen Aurore (Claude Perron), Ouessem (Jean-Pierre Martins) und Tony (Antoine Oppenheim) stürmt Franck die Behausung und kommt so gleich ums Leben. Die Markudis nehmen die restlichen Polizisten gefangen, bis hunderte von Zombies das Gebäude stürmen. Nun müssen Cops und Gangster zusammen arbeiten.

Kämpfe in Licht und Dunkel

Entsprechend der Faustformeln des Genres sehen in Die Horde die ersten Einstellungen, welche die Zombies einführen, folgendermaßen aus: Es sind Schattenwürfe, die rennende und keuchende Gestalten irgendwo auf den Straßen um das Gebäude abbilden. Es ist mehr eine eindeutige Ankündigung als eine atmosphärische Einleitung, die da geboten wird. Nachdem die ersten körperbetonten Kämpfe mit den Zombies zu überraschen wissen, spielen sich einige der Auseinandersetzung dann hauptsächlich im Dunkeln ab. Die charakteristische Szene auf dem Autodach aus dem Trailer, in der Ouessems auf die Horde an Zombies einschießt und die teilweise auch auf dem Cover verschiedener DVD-Editionen erscheint, kann so manchen Zombie-affinen Zuschauer erfreuen. Wem die Brutalität gegen Zombies gefällt, findet auch noch ein paar weitere Szenen, die dieses Thema behandeln.

Die Ausstattung von DVD und Blu Ray

Auf der DVD findet sich als Tonspur Französisch und Deutsch. Es gibt ein Making of, in dem die Macher viel von dem Subtext und den Anspielungen verraten, die sie in den Film gepackt haben.

Vielleicht besonders interessant ist die Featurette Rivoallan. Aus diesem Kurzfilm heraus, der nun als Prequel zum eigentlich Film vermarktet wird, wurde Die Horde seinerzeit erst entwickelt. Sämtliche Darsteller wurden übernommen und sind nun im Langfilm zu sehen.

Weiter gibt es noch vier Fotogalerien (Am Set, Das Storyboard, Die Zombies und Die Dekoration) und den Trailer.

Das Zusatzmaterial auf den beiden Medien unterscheidet sich nicht.

In Deutschland ist nur geschnittene Fassung von Die Horde erhältlich. Diese Rezension bezieht sich auf die österreichische Uncut-Version.

Mein Fazit: Ein Film für hitzige Gemüter.

Hat euch Die Horde so richtig Spaß gemacht? Habt ihr vielleicht auch den schwarzen Humor erkannt? Freudiges kommentieren.

Hier noch der Trailer:


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Eine Kritik zu Die Horde findest du auf HorrorBlog.org.

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