Wie Project Cars die Faszination für Rennspiele weckt

19.02.2015 - 11:30 Uhr
Project Cars
Bandai Namco Games
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Während ich früher gerne über zahllose Strecken bretterte, erlahmte mein Interesse für Rennspiele in den letzten Jahren. Im Rahmen eines Anspielevents zu Project Cars hatte ich die Chance, wieder Einblicke in das Genre zu gewinnen.

"In meiner Jugend hatte ich sie alle!", was nach der Lebensbeichte eines lüsternen Greises klingt, beschreibt vielmehr mein Verhältnis zu Rennspielen recht treffend. Während ich am Anfang meines Spielerseins jeder Art von Racing-Titel eine Chance einräumte, ob Simulationen der Marke Colin McRae Rally  oder Arcade-Vertretern wie Need for Speed: Underground , legte mein Interesse später einen Boxenstopp ein.

Im Rahmen eines Anspielevents zu Project Cars  bot sich mir allerdings die Gelegenheit, herauszufinden, ob sich die Faszination für Rennspiele nochmals entfachen lassen würde.

Neues Spiel, alte Erinnerungen

Die Slightly Mad Studios (Need for Speed: Shift ), das Team hinter Project Cars, sind gewissermaßen alte Bekannte für mich. Die Wurzeln des britischen Studios reichen nämlich bis zu den SimBin Studios zurück, die für GTR  verantwortlich zeichnen, eine Simulation, die ihrerzeit die Colin McRae-Reihe für mich ablöste, wenn es darum ging, Spielspaß mit einem möglichst hohen Grad an Authentizität sowie Realismus zu verknüpfen.

Wie Wagen beeindrucken mit .

Daher entscheide ich mich zu Beginn auch, Project Cars erst einmal im Anfänger-Modus zu starten, der mir den Wiedereinstieg dank diverser Stützen erleichtern würde. Darunter fallen beispielsweise die Automatikschaltung oder eine Optimallinie, die mir in dynamisch wechselnden Farben signalisiert, ob sich meine Geschwindigkeit, abhängig von Witterungsbedingungen und Streckenverlauf, sprichwörtlich im grünen Bereich befindet.

Wenige Augenblicke später jage ich einen Mercedes Benz SLS AMG über die Côte d'Azur. Nun gut, ich versuche es zumindest. Die Edelkarosse steuert sich ungestüm, bricht aus. Ich spüre die Kraft, die unter der Motorhaube schlummert, und dass diese Kraft gezähmt werden muss. Doch gerade als ich meine, das Fahrzeug unter Kontrolle zu haben, holt mich ein plötzlich einsetzendes Unwetter auf den glitschigen Boden der simulierten Realität zurück.

Wie Kieselsteinchen im Reifenprofil hänge ich an der Leitplanke oder schleudere umher und muss mir letztlich eingestehen, dass es sinnvoll ist, das Rennen vorzeitig abzubrechen. Ein wenig fühle ich mich in die Zeit zurückversetzt, in der ich meine ersten, umfassenden Erfahrungen mit diesem Genre anhand von Project Gotham Racing  sammelte – zugegeben, keine waschechte Simulation, aber für Neulinge allemal fordernd.

Auch das Interieur der Fahrzeuge wurde aufwändig modelliert.

Der Ikarus vom Hockenheimring

Beim nächsten Versuch wähle ich einen RWD P30 LMP1, einen schnittigen Rennwagen, der mit einem schwerfälligeren, aber für mich sichereren Handling aufwartet, über mehr Bodenhaftung verfügt und mich auf dem Hockenheimring nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen 15 Kontrahenten nicht nur ins Ziel, sondern gar zu meinem ersten Sieg führt.

Von diesem Erfolgserlebnis angestachelt, wage ich mich in die Untiefen der zahlreichen Einstellungsoptionen von Project Cars vor und tobe mich dort etwas aus. Diese fangen bei zahlreichen Reglern sowie Menüs an, mit denen ich die Aggressivität der Gegner regele oder ineinander übergehende Wetterszenarien entwerfe, und enden schließlich beim Anpassen der Bremsbalance oder der Beschleunigung des Sperrdifferenzials. Eine Spielwiese für Rennsportenthusiasten, die das letzte Quäntchen Leistung aus ihrem Auto kitzeln wollen. Dass ich mich vorläufig wohl eher zur Amateur-Kategorie zählen sollte, erfahre ich in dem Moment, in dem ich die Auswirkungen meiner Experimentierfreudigkeit zu spüren bekomme: Wieder gehe ich eine allzu enge Bindung mit der Leitplanke ein.

Eine klassische Kopf-an-Kopf-Situation.

Zum Abschluss lege ich den Controller der Xbox One beiseite und setze mich an ein Lenkrad, um abermals Platz im virtuellen Mercedes Benz SLS AMG zu nehmen. Erwartungsgemäß fällt das Fahrgefühl eine ganze Spur intensiver aus. Nachdem ich obendrein noch die Cockpit-Perspektive zuschalte, entfaltet Project Cars seine volle Wirkung. Ich wähne mich tatsächlich am Steuer eines Sportwagens, der über den Asphalt fegt wie ein übermütiger Straßenkehrer. So klingt zwar die Anspielsession von Project Cars aus, die Faszination für Rennspiele habe ich jedoch neu für mich entdeckt.

Project Cars erscheint am 2. April für PC, PS4 und Xbox One. Eine Wii U-Version soll im Laufe des Jahres folgen. Eigentlich hätte die Motorsportsimulation bereits am 20. März veröffentlicht werden sollen. Weitere Informationen zur Verschiebung entnehmt ihr unserer News .

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Rennspiel-Genre gemacht?

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