Warum ein Erfolgsrezept ändern, wenn damit immer noch ganz passable Kinoerfolge zu erzielen sind? Das hat sich Jennifer Aniston auch gedacht und ist gerade in Verhandlungen, wieder einmal eine Romantische Komödie zu drehen. In Meine erfundene Frau soll sie unter der Regie von Dennis Dugan an der Seite von Adam Sandler spielen.
Adam Sandler hat seine besten Tage (zumindest in den deutschen Kinos) hinter sich. Seitdem er keine platten Brachialkomödien mehr dreht, ist auch seine Zugkraft an den Kinokassen arg gesunken. Also schnappt er sich das Zugpferd Jennifer Aniston und spannt es vor einen der ungefährlichsten Karren. Romantische Komödien laufen an den Kinokassen immer irgendwie und geraten gar nicht erst in die Verlegenheit, Anspruch an den Tag legen zu müssen. Seine Produktionsfirma Happy Madison könnte damit vielleicht sogar den Gewinn machen, den sie sich dieses Jahr von Wie das Leben so spielt erhoffte.
Der moderate Erfolg steht also so gut wie außer Frage – auch wenn der ursprüngliche Titel des geheimen Drehbuchs “Hawaiian Holiday” war und nichts Gutes verheißt. Aber ist es auch eine gute Rolle für Jennifer Aniston? Wir wollen damit jetzt gar nicht in die Sexismuskerbe schlagen, dass Frauen ab einem bestimmten Alter nur noch Mütter und dergleichen spielen können. Aber sollte eine Schauspielerin sich nicht irgendwann auch mal weiterentwickeln? Wahrscheinlich werde ich jetzt von Euch gesteinigt, aber sorry, mit 40 ist es einfach nicht mehr niedlich, in romantischen Komödien wie ein Teenager dem nächstbesten Traumprinzen hinterher zu hecheln. Dass das auch anders geht, beweisen Sandra Bullock und Meryl Streep.
Vor allem letztere spielt in letzter Zeit vermehrt in Filmen, die eben nicht diesem “Ach, wie süß, und gleich kommt mein Traummann”-Schema entsprechen. Mehr noch: Es ist regelrecht erfrischend, wie unverkrampft Meryl Streep in ihren Filmen zeigt, dass auch 60jährige lieben können und Sex haben.
Zur Ehrenrettung des besten Pferdes im RomCom-Stall: Jennifer Aniston hat es zumindest schon versucht, aus dem Fach auszubrechen. Dass das in ihrem Fall mit Entgleist ebenso erfolglos war, wie Meg Ryan mit In the Cut, können wir ihr kaum vorwerfen. Wir wünschen ihr trotzdem, dass sie irgendwann auch mal ein gutes Drehbuch findet – die Leimfabrik ist nämlich nicht mehr weit…