An einer Schule in Pakistan wurde 2014 ein Blutbad angerichtet, bei dem über 130 Menschen gestorben sind. Zum Jahrestag des Massakers hat die Pakistanische Armee gemeinsam mit dem Punjab Information Technology Board eine Kampagne erdacht, die dabei helfen sollte, Pakistan friedlicher und toleranter zu machen. Teil dieser Kampagne war auch das Spiel Pakistan Army Retribution, das über den Google Play-Store verfügbar war. Bis die pakistanische Zeitung Dawn am Montag ein Review veröffentlicht hat, das dem Spiel zu größerer Aufmerksamkeit verhalf. Mittlerweile wurde der geschmacklose Titel zurückgezogen und kann nicht mehr gekauft werden.
Mehr: Polizei vereitelt bewaffneten Anschlag auf Pokémon-WM
In dem Review bescheinigt die Dawn dem Spiel, auf ganzer Linie zu versagen. Wie The Guardian berichtet, stoßen auch die meisten Online-Kommentare in dasselbe Horn:
Ein Spiel aus der grausamsten Tragödie des Landes zu machen, streut nicht nur Salz in die Wunden der Familien der gestorbenen Kinder, sondern in die der ganzen Nation.
Das sieht auch Umar Saif so, seines Zeichens Chairman des Punjab Information Technology Boards. Er habe selbst erst am Montag von dem Spiel erfahren und danach sofort veranlasst, dass es aus dem Google Play-Store verschwindet:
Es war nicht sehr gut gemacht und äußerst geschmacklos. Im Nachhinein war es einfach nicht gut, so etwas zu machen.
APS [das Massaker an der Army Public School] war ein Wendepunkt für Pakistan und wir hatten die Idee, das zu nutzen, um Frieden, Toleranz und Harmonie zu unterstützen. Der Plan war, Kindern zu zeigen, dass die besten Waffen der Stift und das Buch sind.
Wir haben versucht, diese Kampagne zu nutzen, um ein friedlicheres Pakistan zu ermöglichen, aber ich schätze, wir haben es bei diesem bestimmten Spiel nicht geschafft.
Pakistan Army Retribution soll laut Umar Saif von einer Indie-Firma entwickelt worden sein, die den eigentlichen Sinn und Zweck sowie ihren Auftrag aber offenbar missverstanden hätten.
Wie denkt ihr über ein derartiges Spiel?