Wer zu lange vor dem Bildschirm sitzt, bekommt viereckige Augen – das wusste schon meine Mutter vor ungefähr 20 Jahren. Außerdem sollten wir keinesfalls zu nah am Fernseher sitzen und diesen natürlich nur in gut beleuchteten Räumen nutzen. Allerdings 'wusste' man vor noch sehr viel mehr Jahren auch, dass Bücherlesen auch ganz fürchterlich kurzsichtig macht. Die aktuelle Wissenschaft sieht das alles allerdings etwas anders. Aber jetzt gibt es mit den Virtual Reality-Headsets eine neue Gefahr für unser Augenlicht und eventuell sogar für unser Gehirn. Ein Augenarzt sowie eine Studie warnen jetzt vor den Folgen der virtuellen Realität. (via: Mirror )
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Sony hat mittlerweile bereits darauf reagiert und gibt im offiziellen FAQ zu PlayStation VR Entwarnung: Es bestehe keine erhöhte Gefahr für unser Augenlicht. Das Risiko, kurzsichtig zu werden, sei bei der Nutzung von PlayStation VR nicht erhöht:
Der Fokus-Abstand der von PS VR dargestellten Bilder beträgt ungefähr 2,4 Meter. Das entspricht in etwa dem optimalen Betrachtungsabstand, der bei einem 60-Zoll-Fernseher eingehalten werden sollte. Dennoch empfehlen wir, genau wie bei jedem anderen Anzeigegerät auch, jede Stunde eine Pause von 15 Minuten einzulegen, wenn ihr PS VR über längere Zeit verwendet.
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Dr. David Allamby aus London gibt jedoch zu Bedenken, dass die übermäßige Nutzung von VR-Headsets wie der HTC Vive, der Oculus Rift oder PlayStation VR Spätfolgen wie Kurzsichtigkeit haben könnte. Zum Einen, weil die Augen dann zu wenig Tageslicht abbekommen und wir zu selten blinzeln, wenn wir VR-Headsets tragen. Zum Anderen deshalb, weil wir dann nichts mehr mit unseren Augen fokussieren müssten, was weiter weg von uns ist, sondern nur noch die Bildschirme direkt vor unseren Augen.
Eine wissenschaftliche Studie der
University of California Los Angeles
geht noch weiter und kam zu dem Ergebnis, dass Virtual Reality sogar negative Auswirkungen auf unser Gehirn haben könnte. In einem Versuch habe man festgestellt, dass bei Ratten, die Virtual Reality ausgesetzt waren (wie auch immer das genau abgelaufen sein mag) 60 Prozent der Hirnzellen des Hippokampus abgeschaltet beziehungsweise in den Ruhezustand versetzt wurden. Eigentlich sorgt dieses Hirnareal für die Erfassung unserer Position im dreidimensionalen Raum und ist außerdem für Funktionen wie Erinnern, Lernen und Träumen zuständig.
Alles in Allem sind die Langzeitfolgen von Virtual Reality wohl einfach noch nicht absehbar, wie bei jeder neuen Technologie. Dass es nicht sonderlich gesund sein kann, ununterbrochen ein VR-Headset zu tragen, sollte aber selbstverständlich sein.
Glaubt ihr, dass VR-Headsets kurzsichtig machen können?