Schwerer Vorwurf: Warum Amazon Prime eine komplette Pastewka-Folge streichen muss

21.01.2019 - 18:40 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
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Erfolgreich ist Pastewka seit der 8. Staffel vom Privatfernsehen zum Streaming bei Amazon gewechselt. Aufgrund des Vorwurfs der Schleichwerbung darf der Streaming-Dienst nun eine Folge der 8. Staffel nicht mehr zeigen.

Insgesamt 7 Staffeln lang wurde die deutsche Comedy-Serie Pastewka, für die sich die Verantwortlichen recht offen am US-Vorbild Lass es, Larry! orientiert haben, von 2005 bis 2014 bei Sat. 1 ausgestrahlt. Nach einer längeren Pause, bei der die Zukunft der Serie ungewiss war, wurde Pastewka schließlich von Amazon um eine 8. Staffel verlängert, die im Januar 2018 komplett als Stream zur Verfügung gestellt wurde.

Während die Comedy-Serie anschließend um eine 9. Staffel verlängert wurde, gibt es jetzt vorab ein neues Problem bezüglich Staffel 8. Wie Blickpunkt:Film  berichtet, darf Amazon eine Folge der Staffel wegen eines Vorwurfs der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) nicht mehr zeigen.

Wegen diesem Vorwurf muss Amazon eine Folge der 8. Staffel Pastewka streichen

Die BLM ist in Bezug auf die 8. Staffel von Pastewka zu dem Entschluss gekommen, dass die 4. Folge mit dem Titel Das Lied von Hals und Nase einen Verstoß gegen das Schleichwerbeverbot darstellt. In einer offiziellen Begründung der Landeszentrale heißt es:

Die gesamte Folge ist - vor allem in Bezug auf die Marke MediaMarkt - von häufigen und intensiven Darstellungen und Erwähnungen geprägt, die nicht programmlich-dramaturgisch begründbar sind.

Laut Welt  gilt das Verbot mit sofortiger Wirkung. Noch ist besagte Folge bei Amazon Prime jedoch abrufbar. Amazon könne, so heißt es weiter, rechtlich gegen das Verbot vorgehen, womit auch die Pflicht zur umgehenden Entfernung der Folge vom Tisch wäre. Amazon prüft die Vorwürfe derzeit, gab eine Sprecherin des Unternehmens bekannt.

Pastewka

Was steckt hinter den Vorwürfen gegen Amazon?

Media Markt will von den Vorwürfen der ungekennzeichneten Produktplatzierung derweil nichts wissen. „Für die betreffende 'Pastewka'-Staffel hat Media Markt keine Produktplatzierung gebucht“, sagt eine Sprecherin. Die Verkaufsflächen eines Media Marktes wurden zwar für einen Pastewka-Dreh genutzt, jedoch seien für diese Leistung keine weiteren Beträge als die üblich Miete geflossen. „Es gab keine weitere Form der Zusammenarbeit beziehungsweise keine weiteren Absprachen und somit auch keine Leistungen seitens Media Markt an Brainpool.“

Eine unklare Trennlinie zwischen Schleichwerbung und Product Placement ist im Bereich deutscher Comedy-Serien kein Einzelfall. Auch bei Stromberg war es damals nicht zu übersehen, dass Müller Milchreis als deutliche Produktplatzierung  in die 5. Staffel eingebaut wurde, was jedoch einer vorgeschriebenen Kennzeichnung unterlag und somit legal war.

Die 10 neuen Folgen der 9. Staffel von Pastewka sind ab dem 25.01.2019 bei Amazon Prime Video zu sehen.

Was haltet ihr von diesem Verbot einer Folge der 8. Staffel von Pastewka?

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