Bereits seit August befindet sich RTL in den Dreharbeiten zu drei neuen Winnetou-Filmen, die laut Regisseur Philipp Stölzl eine Neuinterpretation des Winnetou-Mythos werden. Offenbar ist diese Neuinterpretation ein bisschen zu neu, denn das Ganze hat scheinbar so wenig mit Winnetou zu tun, dass die Filme nicht mehr wie angedacht "Winnetou und Old Shatterhand", "Winnetou und der Schatz im Silbersee" und "Winnetous Tod" heißen dürfen (via Spiegel ).
Das hat das Landgericht Nürnberg-Fürth entschieden, nachdem der Karl-May-Verlag eine Klage gegen die Produktionsfirma eingereicht hat. Die Argumentation: Die Handlung der Drehbücher weiche dermaßen arg von den Vorlagen ab, dass es keine Basis gibt, auf der die Filme nach den Romanen benannt werden könnten. Der Verlag berief sich auf sein Titelschutzrecht, das Gericht sah es genauso und befand, dass eine zu große Verwechslungsgefahr gegeben ist und der Verlag somit ein Unterlassungsanspruch habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Wie genau diese enormen Abweichungen aussehen, ist nicht bekannt, aber die Beschreibung von Stölzl klingt tatsächlich so, als würde sie sich nur vage an der Vorlage handeln:
Das Herzstück der Winnetou-und-Old-Shatterhand-Geschichte ist: zwei Männer, die aus sehr unterschiedlichen Kulturen mit ganz unterschiedlichen Werten kommen und die besten Freunde aller Zeiten werden.
Wie RTL darauf reagieren wird, ist unklar. Ein völliges Umschreiben und damit Neudrehen des Stoffes wird jedoch wohl kaum in Frage kommen. Auf den Namen Winnetou zu verzichten, wäre jedoch ebenso ein herber Rückschlag für die Vermarktung. Einen Ausstrahlungstermin für den ersten Film gibt es noch nicht.
Was haltet ihr von dem Urteil zu den RTL-Winnetou-Filmen?