Bei RTL ist bald Schluss mit der so genannten Scripted Reality. Der Begriff beschreibt ein Genre, in dem die Dokumentation realer Ereignisse vorgetäuscht wird. Tatsächlich handelt es sich um fiktive, nach Drehbuch erzählte und oft mit Laiendarstellern umgesetzte Geschichten.
Prominente Vertreter dieser eher in Verruf stehenden und besonders am Nachmittag ausgestrahlten Sendungen sind etwa Verdachtsfälle und Die Trovatos. Gegenüber DWDL bestätigte Daytime-Chef Thorsten Gieselmann das kommende Aus der Stoffe beim Kölner Privatsender und verriet, wann der Schritt erfolgen soll.
Sinkende Quoten: Dann hat das "Lügenfernsehen" bei RTL ein Ende
Der Seite sagte er: "Scripted Reality hat für uns keine Zukunft mehr. Ab Herbst wollen wir mit einem komplett neuen Line-up am Nachmittag angreifen." Der Entschluss findet vor dem Hintergrund sinkender Quoten für Scripted Reality-Sendungen statt. Laut Gieselmann steuere RTL auf kurze Sicht einen Marktanteil von 13 Prozent an.
"Unser Anspruch muss es aber sein, langfristig wieder konstant auf über 14 Prozent zu kommen." Im Jahr 2011 nahm sich die ARD-Sendung Panorama dem Thema Scripted Reality mit dem Titel Das Lügenfernsehen an, woraufhin über eine Kennzeichnungspflicht entsprechender Formate diskutiert wurde.
RTL wagt die Konfrontation mit Vox
Fortan fokussiere sich RTL auf "klassische Gebiete wie Familie, Erziehung und Liebe", wie es im Bericht heißt. Gieselmann bestreitet den Konfrontationskurs mit Vox vor diesem Hintergrund nicht. Der Schwestersender feiert seit Jahren mit Sendungen wie Shopping Queen oder 4 Hochzeiten und eine Traumreise Erfolge. Auch diese sind Teil des Reality-TVs, gelten aber eher als Doku-Soaps.
Dieses Sub-Genre erzählt im Gegensatz zu Scripted Reality von echten Menschen, wenngleich die Darstellung derselben ebenfalls dramatisch bzw. unterhaltend in Szene gesetzt ist.
Was sagt ihr zum Ende von Scripted Reality bei RTL?