Als Fringe – Grenzfälle des FBI erstmals auf ProSieben lief, war ich davon nicht so angetan. Ich selbst bin erst in der Mitte der zweiten Staffel dazu gestoßen und – war sprachlos! Die Serie hat alles über den Haufen geworfen, das ich kannte. Ob es jetzt das spannende und teilweise schon dramatische Leben der Hauptpersonen war oder einfach nur die absurden Grenzwissenschaften, mit denen es zu tun hat, wusste ich nicht, doch eines war mir ab da klar – ich hatte eine neue Lieblingsserie. Anna Torv ist für mich eine der überzeugendsten Darstellerinnen überhaupt. Sie spielt die Rolle der Olivia Dunham, einer emotional verkrüppelten FBI Agentin, die mit Gestaltwissenschaftlern, Paralleluniversen und später ihren eigenen Gefühlen zu kämpfen hat.
Mit Joshua Jackson als Peter Bishop und John Noble als verrücktem Wissenschaftler ergibt es ein Team, das ganz und gar einzigartig ist. Mir ganz persönlich hat es der gutaussehende Joshua angetan. Zynisch, ungläubig und unfassbar klug – genauso ist Peter Bishop, bei dem man schon seit dem Beginn der Serie merkt, dass er etwas für seine Arbeitskollegin Olivia empfindet. Der Beinahe-Kuss in der zweiten Staffel bewies, dass er nicht der Einzige war, der Gefühle entwickelte. Von zarten Banden bis zu einer richtigen Romanze dauert es zwar ziemlich lange, doch der Weg dahin lohnt sich. Peter und Olivia sind für einander geschaffen – egal, wie viele Versionen es von ihr jetzt in Paralleluniversen und verschiedenen Zeitlinien gibt.
Bald startet in den USA die fünfte und – leider – letzte Staffel von Fringe, und eins ist für mich schon klar, ich werde Rotz und Wasser heulen, wenn es für ein letztes Mal “Fringe” heißt. Die Serie legt den Fokus immer gut verteilt auf beides – die Gefühle und das Leben der Hauptdarsteller, aber auch auf das Übernatürliche – was oftmals dann ja sogar den gleichen Kern hat. So erfährt man z.B nicht nur, dass Olivias Stiefvater sie und ihre Schwester als Kinder geschlagen hat und dass Olivia ihn mit gerade einmal neun Jahren angeschossen hat, sondern auch, dass Olivia als Kind als Versuchskaninchen gedient hat. Sie und viele andere Kinder haben besondere Fähigkeiten.
Die Staffeln enden allesamt mit Cliffhanger, die erste interessant – aber lange nicht so fesselnd wie das Staffelfinale der zweiten Staffel, in dem unsere geliebte Olivia Dunham durch ihre Doppelgängerin ausgetauscht wird und selbst im anderen Universum zurück bleibt. Am Ende der dritten existiert plötzlich eine andere liebgewonnene Hauptperson gar nicht mehr – die auch noch in der vierten Staffel verschwunden bleibt. Die vierte Staffel endet mit einer Aussage, die die Zuschauer verstehen, von der die Hauptpersonen jedoch noch gar keine Ahnung haben.
Als ein besonderer Leckerbissen für alle Sci-Fi-Fans kommt Mr. Spock höchstpersönlich als Nebenrolle in die Serie – Leonard Nimoy. Er spielt den ehemaligen Kollegen und vielleicht ebenso verrückten Wissenschaftler von John Noble alias Walter Bishop. Während die erste Staffel vielleicht so etwas wie ein Epilog war, geht die zweite Staffel weit darüber hinaus. Die dritte ist durch Wechsel zwischen den Universen ebenso spannend, da man plötzlich beide Blickwinkel verstehen kann. In der vierten Staffel geht es wiederum spannend weiter – das Ganze wird jedoch wirklich witziger.
Geschaffen wurde die Serie von Lost-Macher J.J. Abrams, wobei Fringe das Lost-Niveau bei weitem übertrifft. Fringe – Grenzfälle des FBI, wie es auf Deutsch heißt, ist eine der humorvollsten, dramatischsten, spannendsten und vor allem außergewöhnlichsten Serien, die mir in meinem bisherigen Leben untergekommen sind. Die Charaktere sind gut überlegt und so mancher Serienjunkie wird darin vielleicht seine neue Besessenheit entdecken, so wie ich selbst.
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