ProSiebenSat.1 hat mit so einigen Problemen zu kämpfen. Nachdem die Quartalszahlen des Medienkonzerns nach unten korrigiert wurden und die Streamingplattform Maxdome auch nicht sonderlich gut läuft, liegt dem Medienmagazin DWDL (via Spiegel ) ein Transkript von einem Gespräch zwischen dem französischen Bankhaus BNP Paribas und dem Vorstandschef Thomas Ebeling vor. In diesem äußert er sich über die Richtung von ProSieben und seine Zielgruppe wie folgt:
All die Hollywood-Blockbuster gibt es auf unseren Sendern, und nicht jeder Netflix-Film ist ein Homerun. Und sehr oft sind deren Inhalte sehr, sehr Arthouse-like. Es gibt Menschen, ein bisschen fettleibig und ein bisschen arm, die immer noch gerne auf dem Sofa sitzen, sich zurücklehnen und gerne unterhalten werden wollen. Das ist eine Kernzielgruppe, die sich nicht ändert.
Darauf angesprochen dementiert ein Sprecher des Medienkonzerns die Aussage nicht.
[...]Die im Englischen getroffene Bemerkung [...] war eine zugespitzte Aussage im Zusammenhang mit einer provokanten Frage durch einen französischen Analysten. Es ging bei der Bemerkung darum, die gerne von Analysten verwendeten Stereotypen eines TV-Zuschauers in englischer Sprache zu reflektieren. Wenn man die Bemerkung aus dem Kontext zieht und wortwörtlich übersetzt, kann dies womöglich missverstanden werden. Die reine Textaussage spiegelt weder die Historie noch die Tonalität der Aussagen wider.
Wo der Unterschied zwischen dem englischen Originalton und der deutschen Übersetzung liegt, ist dabei allerdings nicht zu erkennen. Stattdessen zeigt die Aussage, wie nervös der Medienkonzern ist. Stellenabbau und Gerüchte um Umstrukturierung machen die Runde, Ebeling hatte zuvor schon angekündigt, seinen Posten 2019 zu räumen. Die Nervosität spiegelt sich auch im Programm wieder, wo gefühlt nur noch The Big Bang Theory und Die Simpsons in Dauerschleife laufen.
Was denkt ihr über das Zitat?