Das koreanische Kino gehört seit gut einem Jahrzehnt zu den innovativsten Filmlandschaften weltweit, seine Fans lieben es für ungewöhnliche, harte, schockierende Geschichten und die visuelle Kraft. Besonders im Bereich des Horrorthrillers und Monsterfilms konnte sich das koreanische Kino bewähren, doch spätestens auch mit den späteren Filmen Ki-duk Kim s drangen stille Dramen an die Oberfläche, die weltweit Erfolge feierten. Auch die westlichen Filmindustrieren haben dies nun erkannt. In unserem Artikel Hollywood goes Korea bildeten wir bereits vergangenes Jahr mehrere Filmprojekte ab, deren Remake-Rechte sich die Filmindustrie der USA gesichert hat (beispielsweise zu oldboy-2).
2006 gilt bislang als das erfolgreichste Jahr für die koreanische Filmindustrie: Regisseur Joon-ho Bong s Seelen, ein bombastischer Monsterfilm, zog damals jeden dritten (Süd)koreaner ins Kino – und dies trotz der enorm hohen Raubkopienrate. 13 Millionen Kinokarten für The Host verkauft – in einem Land mit einer Bevölkerung von 48,5 Millionen. Von Joon Ho-Bong kommt nun Mother, nachdem er gerade einen Kurzfilm zum Episodenfilm Tokio! beisteuerte. Der Thriller Mother (die gespiegelten Teaser-Poster seht ihr oben als Artikelbild) erzählt von der Suche einer Mutter nach dem grausamen Mörder ihres Sohnes. Ein erster Teaser ist gestern veröffentlicht worden, den wir euch trotz der Sprachbarriere nicht vorenthalten wollen:
Wer das koreanische Kino spannend findet, kann übrigens demnächst Secret Sunshine auf der großen Leinwand bewundern. Das Drama um eine Mutter, die den Tod ihres Sohnes verwinden muss, läuft ab dem 16. April. Der Film von lief vor zwei Jahren in Cannes und begeisterte die Kritiker. Vor allem die Hauptdarstellerin, eine der bekanntesten koreanischen Schauspielerinnen wird gelobt: " Do-yeon Jeon spielt Shin-ae mit ergreifender Genauigkeit, in ihrem Heimatland ist sie ein Star. In fast jeder Szene ist sie zu sehen, und mit kleinen stets sehr präzisen Gesten ist es ihr möglich, ihre innere Verwandlung glaubhaft zu spielen. Eine Frau, in der langsam der Glaube an Gott reift. Dieser wird auf eine äußerst harte Probe gestellt, als sie in den Knast fährt, um dem Mörder ihres Sohnes zu vergeben. Etwas passiert dort, womit sie nicht im Geringsten gerechnet hat, und das sie weit zurückwirft", schreibt Nana A.T. Rebhan auf arte.