Schauspielerin Michèle Laroque, die besonders durch die Komödie Serial Lover – Die letzte räumt die Leiche weg und Mein Leben in Rosarot, bei uns bekannt ist, ist in Frankreich eine Größe. Leider kommen nicht alle ihre Filme in unsere Kinos. Doch in Endlich Witwe kann sie auch hierzulande wieder beweisen, dass sie eine wunderbare Komikerin ist. Über ihre Rolle in den Film sagt sie:
“Bei Anne-Marie, die von mir gespielte Hauptfigur des Films, handelt es sich um eine Frau, die aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Erziehung ihr ganzes Handeln immer nur nach den Erwartungshaltungen der anderen ausgerichtet hat. Deshalb hat sie auch gerade diesen Mann geheiratet hat und deshalb ist sie der Typ von Mutter, den sie eben verkörpert. In Wirklichkeit lebt sie nicht ihr eigenes Leben. In einem fort tut sie immer nur das, was sie für ihre Pflicht hält. Nur wenn sie mit Léo zusammen ist, ist sie wirklich sie selbst. Er ist nicht nur ihr Liebhaber, vielmehr ist er tatsächlich der Mann ihres Lebens, derjenige nämlich, bei dem die wahren Gefühle über den Schein triumphieren. Er ist für sie wie eine Sauerstoffblase inmitten eines erstickenden Daseins.
Ich glaube, dass es für eine Person in einer derartigen Situation extrem schwierig sein muss, mit all dem zu brechen, was sie dazu verleitet hat, solch ein falsches Leben zu leben. Das ist ein Thema, das mich sehr interessiert. Die meisten Menschen schaffen es nicht, sich von all dem zu lösen, was sie darin hindert, endlich sie selbst zu sein. Manchmal brauchen sie einen Elektroschock oder ein regelrechtes Trauma, um dorthin zu gelangen. Für Anne-Marie hätte das Verschwinden ihres Ehemanns eine Gelegenheit sein können, sich endlich zu befreien, doch gerade dadurch, dass sie ganz dem von ihr erwarteten Bild einer trauernden Witwe entspricht, findet sie sich in einer neuen Rolle gefangen, belagert von denen, die da glauben, ihr zu helfen.
Wie allen guten Komödien, so liegt auch dieser ein Drama zugrunde. Gerade aus dem schlimmsten Elend lassen sich manchmal die komischsten Szenen entwickeln, doch darf man niemals das Unglück vergessen, wenn man sie dann spielt. Alle sollen lachen, nur die Betroffen selbst dürfen das nicht. Anfangs verbirgt Anne-Marie alles, sie verfängt sich zunehmend in ihrem falschen Leben. Sie fühlt sich sehr allein, weil sie meint, dass alle gegen sie sind und dass niemand etwas wissen darf. Es ist sehr spannend, so etwas zu spielen und es bereitet mir folglich viel Vergnügen, in solche Rollen zu schlüpfen.
Als ich Endlich Witwe schließlich mit genügend Abstand sehen konnte, um den Film wie eine normale Zuschauerin erleben zu können, war ich sehr berührt. Ich habe gelacht und geweint. Der Film steckt voller Romantik, aber auch voller beißendem Humor. Er ist wahrlich ein großes Geschenk!"
Quellen: Mit Material von Alamode