Nach Jahren, in denen wir nur in Serienform neue Geschichten aus Mittelerde bekamen, steht noch dieses Jahr ein neues Kino-Abenteuer aus der Welt von J.R.R. Tolkien an. Die Rede ist vom Anime-Film Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim von Regisseur Kenji Kamiyama, der am 12. Dezember 2024 in die Lichtspielhäuser galoppiert.
Doch was sagen erste Kritiken zum ersten Herr der Ringe-Animationsfilm seit 44 Jahren?
Mittelmaß aus Mittelerde? Kritiken zu Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim sind durchwachsen
Auf der positiveren Seite des Review-Spektrums befindet sich etwa Frank Scheck vom Hollywood Reporter . Er lobt vor allem die Schlachten und Schauwerte und schreibt außerdem:
Fans werden die Hinweise und Verweise auf frühere Filme sicher zu schätzen wissen, einschließlich der Abschnitte, in denen die Original-Themes von Komponist Howard Shore aufgegriffen werden, und einem späten Gruß an Gandalf.
Wer sich jedoch nicht mit den Details von Tolkien auskennt, wird Die Schlacht der Rohirrim trotzdem auf seine eigene, visuell großartige und mythische Weise genießen können, auch wenn er mit 134 Minuten letztendlich überlang erscheint.
Clarisse Loughrey vom britischen Independent lobt zwar die weibliche Hauptfigur, kritisiert aber gleichzeitig die schroffen männlichen Charaktere, die die Zartheit und emotionale Aufrichtigkeit gewohnter Mittelerde-Helden vermissen lassen. Weiter heißt es:
Die Schlacht der Rohirrim ist ausschließlich daran interessiert, euch davon zu überzeugen, dass es genau wie die Filme ist, die ihr kennt und liebt. Doch immer wieder drängt sich der Verdacht auf, dass es sich dabei nur um einen weiteren Kommerz-Wolf im Schafspelz handelt.
Die Anleihen an die Musik lobt auch Julius Vietzen von Filmstarts , wo es in der 3-Sterne-Kritik im Fazit heißt:
Das heizt sogar die Vorfreude auf die kommenden, mit The Hunt for Gollum startenden neuen Realfilme an. Allerdings schwächelt der Film durch steife Animationen, unzureichend inszenierte Dialoge und eine nicht konsequent ausgearbeitete Hauptfigur. Der Animationsstil bleibt zwischen Anime und Realfilm hängen und nutzt so das Potenzial keiner der beider Welten aus.
Ähnlich harsch geht Emma Stefansky von IGN mit der Animation ins Gericht:
Regisseur Kenji Kamiyamas Ausflug in die Welt von Mittelerde ist manchmal spannend, manchmal aber auch langweilig, mit einem abgehackten Animationsstil und einer Handlung, die aus recycelten Teilen beliebterer Filme besteht. Sie dienen nur dazu, einen an etwas anderes zu erinnern, das man sich lieber ansehen würde.
Und bei William Bibbiani von The Wrap heißt es abschließend:
Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim wirkt wie ein zu schnell veröffentlichter Direct-to-Video-Titel, der ein wenig außer Kontrolle geraten ist und jetzt vor einem Kinopublikum gespielt werden muss, das die vielen beliebigen Fehler vermutlich nicht verzeihen wird. Es ist schwer, auf diesen Film wütend zu werden, aber es ist sehr leicht, von ihm enttäuscht zu sein.