Kontroverse um Blue Is the Warmest Color geht weiter

06.09.2013 - 15:00 Uhr
Szenenbild aus Blue Is the Warmest Color
Wild Bunch
Szenenbild aus Blue Is the Warmest Color
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In Cannes wurde Blue Is the Warmest Color mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, aber nun überschattet ein Streit zwischen den Hauptdarstellerinnen Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos sowie dem Regisseur Abdellatif Kechiche den Erfolg des Liebesdramas.

Im Mai gewann das französische Liebesdrama Blau ist eine warme Farbe, in dem sich die 15-jährigen Adèle (Adèle Exarchopoulos) in die Kunststudentin Emma (Léa Seydoux) verliebt, die Goldene Palme in Cannes und das gerade zu einer Zeit, in der in Frankreich Hunderttausende gegen die gleichgeschlechtliche Ehe auf die Straße gingen. Doch nun überschattet ein Streit zwischen Regisseur Abdellatif Kechiche und den Hauptdarstellerinnen den Erfolg des Cannes-Gewinners. Im Interview mit The Daily Beast sprachen Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos über ihre Arbeit mit dem in Tunesien geborenen Regisseur Abdellatif Kechiche.

Léa Seydoux stellte fest, dass der Dreh eines französischen Films ganz anders ist als ein US-amerikanischer Filmdreh. In Frankreich hat der Regisseur die ganze Macht und ein Schauspieler würde praktisch in der Falle sitzen, wenn er einen Vertrag unterzeichnet. Adèle Exarchopoulos fügte hinzu, dass Abdellatif Kechiche die Schauspielerinnen gewarnt hätte, dass sie ihm blind vertrauen müssten. “Er wollte Sex-Szenen, die nicht choreographiert waren. Und er fragte mich, ob ich das machen würde und weil ich recht neu im Filmbusiness war, sagte ich ‘ja klar’. Doch am Set stellte ich fest, dass er wirklich alles von uns wollte”. Die Schauspielerinnen berichteten, dass die Dreharbeiten sich immer weiter in die Länge zogen und sie beide unter den Umständen der Dreharbeiten gelitten hätten. Als sie bei einer Szene in Gelächter ausbrachen, nahm Abdellatif Kechiche laut den Darstellerinnen seinen Monitor und warf ihn mit den Worten “Ich kann so nicht arbeiten” auf die Straße. Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos erklärten beide, dass sie nie wieder mit dem Regisseur zusammenarbeiten werden.

The Playlist griff den Streit ebenfalls auf und ließ nach dem Statement der Hauptdarstellerinnen auch gleich die Antwort des Regisseurs folgen. Abdellatif Kechich ärgerte sich besonders über die Aussage, Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos hätten gelitten. “Wie können sie über Leid sprechen, wenn sie einen der schönsten Berufe der Welt ausüben? Bauarbeiter können sich beklagen, Arbeitslose leiden – aber Schauspielerinnen, die über den roten Teppich flanieren und angehimmelt werden, sollten sicherlich nicht über Leid sprechen”. Ob sich die beiden Parteien noch einmal zusammenraufen, wird sich zeigen.

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