Anfang der 2000er galten Castingshows wie DSDS als DAS spannende, neue Format am Fernsehhimmel. Wirklich jeder Sender bracht seine eigene Sendung an den Start, um den nächsten Musikstar zu entdecken. Als 2006 im ProSieben-Format Popstars die Girlband Monrose gegründet wird, konnte niemand ahnen, dass ihr Erfolg in kürzester Zeit astronomische Höhen annehmen würde. Ex-Bandmitglied Mandy Capristo (35) spricht inzwischen allerdings offen darüber, dass der Ruhm für sie nicht immer ein Segen war: Denn auf der Höhe des Erfolges hatte sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Plötzlich berühmt mit 16: So kometenhaft war der Aufstieg von Monrose
2006 zeigten sich bei der Castingshow Popstars erste Abnutzungserscheinungen: Der Hype flaute immer mehr ab und seit den No Angels im Jahr 2000 hatte keine der Sieger-Bands mehr größere Erfolge gefeiert. Kurzerhand entschied man sich dafür, in der 5. Staffel an alte Erfolge anzuknüpfen und erneut eine Girl-Group zu suchen. Tausende junge Frauen bewarben sich und am Ende fiel die Wahl auf Senna Gammour, Bahar Kizil und Mandy Capristo. Letzere war bei der Bandgründung gerade mal 16 Jahre alt und musste damit leben, als Schülerin über Nacht ins Rampenlicht katapultiert zu werden.
Monrose landeten direkt mit der Debütsingle Shame einen Megahit und von da an gab es keine ruhige Sekunde mehr für das Trio: Ein Chartstürmer nach dem anderen, pausenlose TV-Auftritte, Promo-Marathons quer durchs Land und ausverkaufte Tourneen ließen keinen Raum für Erholung und Privatsphäre.
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Mandy Capristo erlitt Gedächtnisverlust wegen Star-Rummel: "Viele Momente, an die ich mich gar nicht erinnern kann"
2011 löste sich Monrose auf, doch für Capristo ging es danach solo weiter. Im Interview mit dem VOX-Magazin Prominent! verriet die 35-jährige Sängerin nun, dass der frühe Erfolg schwerwiegende Folgen für sie hatte. Ihr Gehirn sei mit der schieren Menge an Eindrücken nicht zurechtgekommen:
Es gibt wirklich viele Momente, an die ich mich gar nicht mehr erinnern kann. Ich glaube, weil dein Gehirn irgendwann einfach Prioritäten setzt und einfach versucht, die Dinge, die passieren, nicht mehr so stark wahrzunehmen.
Capristo habe deshalb viele ihrer Erfolgsmomente schlichtweg vergessen: "Ich habe das ganz oft, dass ich denke, das ist mir nicht passiert. Und meine Mutter sagt: 'Wie bitte? Also wie kannst du dich denn da nicht dran erinnern?'"
Da sie es als 16-jährige Schülerin allen recht machen wollte, habe sie sich unfreiwillig in eine Art Autopilot begeben: "Es sind so viele Dinge, die dir in einer Woche passieren. Du hast oftmals gar nicht die Möglichkeit, zu viel darüber nachzudenken, weil du musst ja trotzdem funktionieren." Schon zuvor sprach die Sängerin offen darüber, aufgrund des frühen Ruhms unter Panikattacken und Depressionen zu leiden.