Der Man in Black betritt die Bühne und setzt sich auf seinen Stuhl. Nach einem Moment der Stille verkündet er:

Hi. I'm Johnny Cash.

Dann beginnt die Menge zu johlen und zu feiern. Diese Situation spielte sich am 13. Januar 1968 auf einem Konzert des legendären Countrysängers ab. Allerdings war dies damals kein gewöhnlicher Auftritt. Cash spielte im Hochsicherheitsgefängnis Folsom Prison vor den Insassen. Es war ein Auftritt, bei dem es ihm nicht um das große Geld oder den Ruhm ging. Er wollte damals auf die Missstände hinweisen, unter denen die Menschen leiden mussten, die in den Gefängnissen Amerikas einsitzen.

Die Dokumentation Johnny Cash at Folsom Prison von Bestor Cram und Michael Streissguth erschien 2008 zum 40-jährigen Jubiläum des Konzertes. Anhand der vielen Fotos, die von dem Auftritt geschossen wurden, und der aufgenommenen Tonspur, haben die beiden einen Film geschaffen, der die Atmosphäre in der Kantine des Gefängnisses perfekt einfängt. Zudem sprechen Zeitzeugen über den besagten Tag und welche Wirkung Johnny Cash auf sie und die Insassen damals hatte.

Einer der denkwürdigsten Momente des Konzertes ist wohl derjenige, in dem Cash Glen Sherley, der damals im Folsom Prison einsaß, die Hand reicht. Sherley hatte dem Musiker das Lied Greystone Chapel überlassen, welches er im Gefängnis verfasst hat. Nach seiner Entlassung im Jahre 1971 verschaffte Johnny Cash Sherley dann einen Plattenvertrag.

Johnny Cash at Folsom Prison zeigt natürlich, wie der Auftritt 1968 ablief. Viel intensiver ist jedoch, dass der Film einem den 2003 verstorbenen Cash auf eine nachdenkliche Art und Weise zeigt, die uns vollkommen ans Herz geht und uns den Man in Black vermissen lässt.

Was? Johnny Cash at Folsom Prison
Wann? 22:00
Wo? 3sat

Johnny Cashs Auftritt im Folsom Prison

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