Der erste Trailer sah ja überraschend gut aus und insgesamt war die Stimmung, auch bei kritischen Fans, eher positiv, nachdem erste Bilder und Berichte über die Leinwand-Rückkehr der 80er-Action-Ikone veröffentlicht wurden.
Das blödeste am neuen Film war bisher der Titel: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels groovte ja mal so gar nicht und galoppierte bei cineastischem Smalltalk wie ein zwölfspänniges Dragoner-Regiment aus dem Mund.
Stutzig machen seit einer Weile aber auch die Versuche der Beteiligten, die Erwartungshaltung der Fans zu dämpfen. Lucas selbst riet jüngst in einem Interview mit der USA-Today dazu, den Film nur “als normalen Film anzusehen. Nicht als eine mythische Offenbarung.”
Offenbar stecken ihm die vielen Verrisse von Episode I noch in den Knochen, wenn er versucht die Vorfreude abzukühlen. Tönte er vergangenen September noch, der Film werde “mindestens so gut wie Raiders of the lost ark”, werden jetzt kleinere Brötchen gebacken. Nur ein Film sei es, und genau genommen, wären die alten Filme ja auch nicht so gut gewesen, wie man sich an sie in Erinnerunge habe, sagt Lucas. Derselbe Lucas übrigens, der The empire strikes back vor einer Weile als schwächten Teil der ganzen Saga disste.
/Film verrät verrät heute, daß der neue Indy satte zwei Stunden zwanzig laufen werde – nicht grade wenig für einen Actionfilm – und daß auch Brancheninsider aus dem Umfeld der Studios eher zu gedämpfter Erwartungshaltung raten.
“Macht euch nicht zuviel Hoffnungen” – mal eine ganz neue Art einen Film zu bewerben. Wenn das Schule macht, freu ich mich schon auf die kommenden Slogans: “Hulk – nicht so schlecht wie ihr denkt”, “Dark Knight – kann man gucken” und “Quantum of Solace – Zumindest besser als Casino Royal”.
Und eigentlich könnte man es ja auch als positives Zeichen sehen, wenn Lucas den Film nicht für den absoluten Oberknaller hält. Denn wir wissen seit der neuen Star Wars-Trilogie, wie Filme aussehen die er wirklich mochte.
Na dann, viel Spaß mit Indy.
Update: In einem ganz spannenden Interview mit Entertainment Weekly diskutieren Lucas und Spielberg den vierten Teil, die Schwierigkeit sich einen neuen MacGuffin auszudenken und darüber, ob Spekulationen und Gerüchte im Netz den Filmspaß verderben.