Indie-Feeling mit Peter Dinklage in Station Agent

07.08.2012 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Station Agent
Prokino (Fox)
Station Agent
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Selten können wir sie hierzulande im Kino betrachten, dafür aber hin und wieder im Fernsehen. Heute Abend kommt um 23:50 Uhr der amerikanische Independentfilm Station Agent auf rbb. Sehenswert – wenn auch zu später Stunde.

Letztes Jahr konnten begeisterte Anhänger von Indepentent-Regisseur Thomas McCarthy seine Komödie Win Win auf der großen Leinwand betrachten. Schwungvoll inszeniert und mit jeder Menge Humor, wurde der Film genauso positiv aufgenommen wie die zweite Regiearbeit (Ein Sommer in New York) des Regisseurs. Doch wie bei vielen anderen Filmemachern auch lohnt es sich, Thomas McCarthys Erstlingswerk zu betrachten. Station Agent heißt das Regiedebüt, das in wirklich jedem Belang die DNA eines Independentfilms aufweist und auf rbb habt ihr heute Abend um 23:50 Uhr die Möglichkeit, diese kleine Perle zu betrachten.

Finbar McBride (Peter Dinklage) ist einsam, klein und kann vor allem für Züge ein unendliches Maß an Begeisterung aufbringen. Umso größer ist die Freude, als ihm ein Freund ein altes und heruntergekommenes Bahnwärterhäuschen in Newfoundland, New Jersey hinterlässt. Ohne eine Sekunde lang zu überlegen, gibt Finbar sein bisher aufgebautes Leben auf, um sich komplett seiner Leidenschaft zu widmen. Abgeschieden von der Öffentlichkeit gibt es nur noch ihn und die Eisenbahn. Doch wie überall auf der Welt gibt es auch im letzten Fleck von New Jersey Mitmenschen und so kommt es, dass Finbar dem Imbissbesitzer Joe (Bobby Cannavale) über den Weg läuft. Und als ob ein sozialer Kontakt nicht schon genug wäre, wird er fast noch von Olivia (Patricia Clarkson) überfahren. Obwohl Finbar drauf und dran ist, die zwei neuen Menschen schnellstmöglich wieder aus seinem Leben verschwinden zu lassen, finden die drei nach und nach zusammen.

Nicht nur die Handlung, sondern auch die Produktionsumstände entsprechen bei Station Agent einem wahren Indie-Film. In nur 20 Tagen gedreht, betrug des Budget, das Debütant Thomas McCarthy zur Verfügung hatte, gerade einmal 500.000 Dollar. Doch der Film hatte den Erfolg auf seiner Seite und neben einigen gewonnenen Auszeichnungen (BAFTA Award für das beste Drehbuch und Indpenendent Spirit Award für den besten Film), konnte Station Agend auch ein für seine Verhältnisse ordentliches Einspielergebnis verzeichnen. Der ganze Enthusiasmus lässt sich vermutlich auf die ehrliche und einfach Herangehensweise zurückführen.

Regisseur Thomas McCarthy führt seine drei Hauptfiguren auf eine ganz persönliche und liebevolle Art ein und veranstaltet die folgenden Aufeinandertreffen stets mit Humor und sensiblen Momenten. Dass der eigentlich dünne Plot die komplette Laufzeit über unterhält, liegt vor allem auch an dem gut aufgelegten Schauspieler-Trio. Allen voran Peter Dinklage, der im Moment in der Erfolgsserie Game of Thrones zu sehen ist, spielt einprägsam und harmoniert hervorragend mit seinen Co-Stars Patricia Clarkson und Bobby Cannavale. Was bleibt unterm Strich? Ein kleiner, aber feiner Indie-Film sowie ein weiteres bemerkenswertes Regiedebüt.

Was: Station Agent (2004)
Wann: 23:50 Uhr
Wo: rbb

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