https://vimeo.com/249375480
Damit kam ich nicht klar und brauchte Nachschub. Mein Methadon lieferte Netflix in Form des Dokumentarfilms Freeway: Crack in The System, in dem es um den berühmt-berüchtigten Drogenhändler 'Freeway Rick Ross' geht, welch essentielle Rolle er in der Crack-Epidemie in Los Angeles' Bezirk South Central während der 1980er-Jahre spielte und wie die US-Regierung im "War on Drugs" involviert war. Großartiger Film von Marc Levin!
Wie gesagt, sind Formate, die sich dieser Thematik widmen, immer faszinierend für mich - wenn sie denn gut gemacht sind. Und immer wieder befinde ich mich in einem Konflikt, weil ich einerseits aufgrund meiner Sensationsgeilheit sehen will, wie die Cops die Dealer hochnehmen, für die man andererseits, bevor man sich versieht, Sympathien entwickelt hat, wenn sie davon reden, wie sie mehr oder weniger freiwillig in diesen Sumpf hineingeraten sind. Letztendlich ist es dann immer wie ein kleines Happy End, wenn sie von ihrem Ausstieg und anschließendem sozialen Engagement (=Wiedergutmachung) reden oder immerhin Einsicht zeigen, welchen Schaden sie anrichten und Besserung geloben.
Denn sowohl in "DOPE" als auch in "Freeway" wird schnell klar, dass der War On Drugs eine viel zu radikale, zum Scheitern verurteilte Maßnahme war, die den Kern des Problems praktisch ignoriert, unnötig Kohle und Leben gekostet hat und außer überfüllten Gefängnissen nur Verlierer hinterließ. Hierbei sei auch die ausgezeichnete Dokumentation Drogen: Amerikas längster Krieg zu empfehlen.