Pünktlich zum Kinostart von Hilde mit Heike Makatsch haben wir für euch einen kleinen Pressespiegel vorbereitet, damit ihr einen Überblick über die Meinungen der Kritiker bekommt und einschätzen könnt, ob es sich lohnt, die Verfilmung von Hildegard Knefs Leben zu besuchen.
In der Berliner Zeitung schrieb eine enttäuschte Carmen Böker: “Die äußerliche Ähnlichkeit ist verblüffend, die Adaption der Knefschen Gestik und Mimik gelungen – bis hin zum spöttischen Verziehen des markanten Mundes, den eckigen, burschikosen Bewegungen, dem Niederflatternlassen der falschen Wimpern, die pelzig sind wie Raupen. Makatsch – die das Berlinern übrigens unbedingt lassen sollte – singt außerdem gekonnt die Lieder der Knef, sie trifft genau deren kurzatmige, zärtliche Kratzbürstigkeit. Aus dieser schönen Fügung vermag der Film leider keine Funken zu schlagen.”
Wer ist Hildegard Knef? fragte Erich Pommer. Das Biopic von Kai Wessel weiß keine Antwort – trotz einer starken Heike Makatsch in der Hauptrolle, stellt Christian Schröder im Tagesspiegel
fest. "Heike Makatsch ist das Kraftzentrum des Films. Sie hat Knefs Art, zu reden und sich zu bewegen, dermaßen genau studiert, dass ihre Darstellung einer Mimikry gleicht. Mit aufgerauter Stimme und hochgerecktem Kinn verwandelt sie jedes Interview in einen Pointenschlagabtausch, unablässig gibt sie Knef-Aphorismen wie “Ich hasse den Hass” von sich. Und sie singt beinah wie die Knef, mit kleinem Vibrato und die Anfangssilben rhythmisierend betonend."
David Denk schreibt in der TAZ, der Film “beschränkt sich auf den Aufstieg der Knef vom Berliner Mädchen zum Weltstar, mit kleineren Knicken wie dem Skandalfilm Die Sünderin. Kai Wessel erzählt in Rückblenden, ausgehend von Knefs Rückkehr nach Berlin 1966, und nimmt damit viel von der emotionalen Kraft, die ihr weiterer Lebensweg birgt, all die Tiefen und Höhen, die Knef erst zu der Ikone gemacht haben, die auch nach ihrem Tod 2002 immer noch neue Fans findet. Ihr Aufstieg ist ohne den Fall danach nicht mal halb so spannend. Aber Kai Wessel wollte es ganz offensichtlich anders – warum auch immer.”
Heike ist nicht Hilde, meint Peter Zander in der Berliner Morgenpost. "Es ist eine Kunst-, eine Zwischenform. Hilke. Heike ist Hilke. Das ist nicht abwertend gemeint. Im Gegenteil. Es ist der Haupt-, der ausschließliche Reiz in Kai Wessels Filmbiographie, die weitestgehend dem Knef-Bestseller “Der geschenkte Gaul” folgt. Kai Wessel erlaubt sich keine Mätzchen, keine Hinzuerfindungen wie weiland Joseph vilsmaier bei der Marlene Dietrich-Verfilmung MARLENE mit einer erfundenen großen Liebe. Kai wessel findet aber leider auch keine großen Bilder, wie das Joseph Vilsmaier durchaus getan hat. Über weite Strecken blättert sich der Film nur durch die Knef-Autobiographie."