Friends - Meine Jugend und ich

11.06.2015 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
FriendsNBC
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Friends ist mit seinen 10 Staffeln eine der beliebtesten Sitcoms. Jedenfalls war das für mich so. Warum dem so ist und warum genau dieser Serie mein Herz gehört, werde ich euch im Folgenden erläutern. Mein Herz für Friends.

Es gibt Serien, die schaut man und findet sie gut. Sie bleiben lange im Gedächtnis, immer wieder wird über sie geredet, wir schließen sie ins Herz und tragen sie darin immer bei uns. Dann gibt es wiederum Serien, die prägen. Sie formen und berühren und sind bis in die kleinste Haarnadel mit einem verbunden. So geht es mir mit einer Serie, die in den 1990ern ihren Anfang nahm. So geht es mir mit Friends.


Butter bei die Fische, wahrscheinlich kennt jeder Friends. In den 10 Jahren, in denen die Serie zwischen 1994 und 2004 lief, konnte keiner ihr aus dem Weg gehen. Einige Leser werden sich jetzt wahrscheinlich schon genervt abwenden, während die anderen sofort in nostalgische Höhen hinaufschweben. Ich kann diese Serie leider nicht objektiv bewerten. Dazu hat sie sich zu tief in mein Innerstes begeben und wird diesen Platz, den sie dort eingenommen hat, wohl auch nie wieder freigeben. Warum dem so ist? Da muss ich kurz etwas weiter ausholen.

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Es gibt ein gewisses Ritual, das sich bei uns zu Hause eingebürgert hatte. Zum Abendessen wurden Sitcoms geguckt. Erst wurde darüber geredet, wie der Tag so war und dann gemeinsam das Leben der sechs Freunde aus New York verfolgt. Meine Mutter liebte die Serie und so standen irgendwann alle Staffeln bei uns im Regal. Wir schauten alle 10 Staffeln durch, legten eine Pause ein und fingen wieder von vorne an. Es wurde ein Ritual, das ab 2004 jedes Jahr einmal mindestens Friends komplett geschaut wurde. Da ich 2004 zarte 13 Jahre alt war und die Serie mich damit durch die prägendste Zeit meines Lebens begleitete, kann ich heute nicht anders, als schon bei den ersten Tönen des Intros einen wohligen Schauer zu verspüren.

Inzwischen kann ich wohl jede Folge mitsprechen und müsste die Serie nicht mehr schauen, aber trotzdem komme ich immer wieder darauf zurück. In meinem Elternhaus lief selten der Fernseher, was gut war, aber auch dazu führte, dass ich zu keiner anderen Sendung so eine starke Bindung aufbauen konnte. Und diese Bindung hat die Zeit bis jetzt überdauert. Wir haben später andere Sitcoms gesehen und heute, da ich der Heimat entschwunden bin und der Kontakt zu Sitcoms an sich nachgelassen hat, konnte mich nie wieder ein Abkömmling dieser Gattung von Fernsehunterhaltung dermaßen gut unterhalten.


Alles der Reihe nach. Auf die Frage nach dem Warum gibt es viele Antworten. Nehmen wir uns nur einmal ein Pärchen vor. Chandler (
Matthew Perry) und Joey (Matt LeBlanc) zum Beispiel. Jeder, der in seinem Leben einen guten Freund an seiner Seite weiß oder wusste, schließt diese beiden automatisch ins Herz. Sich ohne Worte verstehen, den selben Unsinn machen und mögen, und sich trotz natürlich überbordernder Männlichkeit (an dieser Stelle bitte ein Augenzwinkern einfügen) immer wieder in den Armen liegen: Das ist wahre Freundschaft zwischen Jungs. Nie hab ich zwei bessere Freunde in einer Sitcom gesehen, die auch nur annähernd an das Duo Chandler/Joey herangekommen sind. Schon alleine der Charakter Chandler Bing rechtfertigt für mich die komplette Serie. Sympathisch verschroben und herzensgut, ist er wohl der Publikumsliebling und das auch zu Recht.


Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wann es dazu kam, dass jemand
How I Met Your Mother und Friends miteinander verglich. Ich sehe durchaus Parallelen, eine Gruppe von Freunden in New York, einer lieb und nett und einer ist ein Frauenheld, während der dritte im Bund wiederum eher der wissenschaftliche Typ ist. Die eine haben ihr Stammcafé, die anderen ihre Stammbar. Am Ende sind es rein subjektiv für mich doch zwei recht unterschiedliche paar Schuhe. Ich habe HIMYM ein wenig verfolgt, doch an den Charme von Friends kam die Serie für mich nie ran. Es fehlt mir aber auch die nötige Objektivität. Friends war mir immer sympathischer. Die Charaktere waren, typisch Sitcom, natürlich sehr klischeehaft. Bei HIMYM wurde mir das Ganze zu sehr auf die Spitze getrieben. Während die Truppe von Friends mir nie wirklich unsympathisch wurde (von einigen kurzen Ausnahmen abgesehen), ging mir vor allem Ted (Josh Radnor) irgendwann gehörig auf den Keks. Ich will damit natürlich niemanden auf den Schlips treten. Das ist nur meine bescheidene Meinung.

Mehr: Sechs Freunde sollt ihr sein

Immer wieder gibt es Gerüchte über eine Wiederaufnahme der Serie. Dazu wird es wohl nicht mehr kommen. Vielleicht ist das auch gut so. Serienschöpferin Marta Kauffmans kürzlich veröffentlichtes Statement trifft es ganz gut. Alles hat seine Zeit und so sehr ich mir immer wieder nostalgietrunken eine Reunion vorstellen kann, so ist die Serie doch rund. Alte Kamellen in neuem Gewand haben wir derzeit im allgemeinen Reboot-/Remake-/Reunion-Wahn eh schon genug. Dann doch lieber das Original. Es bleiben immerhin 10 Staffeln und 236 Folgen für die Ewigkeit. Genug Raum für eine ganze Menge Herz. Cheers!

Eure Meinung zu Friends?


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