Dreizehntausendneunhundertundvierzig Ampere (=13940 A): Bei dieser Stromstärke war der stärkste Filmscheinwerfer aller Zeiten gesichert. Der Strahlemann wurde 1927 bei der Produktion des Westerns California von Regisseur W.S. Van Dyke eingesetzt. Über Schäden an leicht entflammbaren Kulissen und empfindlicher Schaupielerhaut ist heute nichts mehr bekannt, doch fleißige Promiklatsch-Konsumenten werden sich vielleicht an die verheerende Wirkung von Starklicht erinnern: 2002 wurde das norwegische Thronfolgerpaar zum Interview gebeten. Mette-Marit und Haakon erlitten durch das Kunstlicht der Fernsehanstalt derart starke Verbrennungen, dass sie ärztlich behandelt werden mussten. So gefährlich kann also das Rampenlicht sein (siehe Bild)!
13940 Ampere sind eine ganze Menge Holz – bzw. pseudo-wissenschaftlich ausgedrückt – eine ganze Menge flinker elektrischer Ladungen. Zum Vergleich: Eine Taschenlampe arbeitet mit 0,2 Ampere; in einer 100-Watt-Glühlampe im 230-V-Betrieb fließen knapp 5 Ampere. Blitze sind jedoch die unangefochtenen Strahleweltmeister: Sie hauen Ströme mit 100.000 bis 1.000.000 Ampere raus. Der Bogenscheinwerfer aus California war viermal so leuchtfreudig wie der stärkste heute erhältliche Scheinwerfer und 54 mal stärker als der beste Leuchturmscheinwerfer. Angeblich soll der Lichtschein 145 km weit gereicht haben. Eine solche Riesenlampe könnte von einem Studiodach in Potsdam-Babelsberg einen Schauspieler in Leipzig ausleuchteten. Vorbei wären die Zeiten, in denen große Laster die tonnenschwere Lichtausrüstung von Drehort zu Drehort karren muss.
Doch Starkstrom und Flutlicht spielen nicht nur bei der Herstellung von Filmen eine Rolle, auch innerhalb des ein oder anderen Streifens funkt und blitzt es gewaltig. Hier sind ein paar Beispiele: “1.21 Gigawatt… Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!” – Doch, das ist möglich. Doc Brown und Marty McFly benötigten dazu lediglich einen Blitz und gutes Timing, wie sie in Zurück in die Zukunft den verblüfften Zuschauern bewiesen. In Sunshine übte die Sonne eine solche Anziehungskraft auf die Crew eines Raumschiffes aus, dass sich einzelne Besatzungsmitglieder mit Freude wegbrutzeln ließen. Unvergessen bleibt der spritzigste Kuss der Filmgeschichte: Catwoman Michelle Pfeiffer, Max Shreck (Christopher Walken) und ein Starkstromkabel ließen in Batmans Rückkehr die Funken sprühen.
All jene, die auf Küssen ohne Elektronenbewegungen stehen, möchten wir nochmals auf den Weltkinotag hinweisen: Erfahrt auf www.weltkinotag.moviepilot.de , wie Ihr Euch in die Geschichtsbücher knutschen und eine Traumreise nach Thailand gewinnen könnt.