Es gibt einfach zu viele Serien. Selbst beim prominentesten Streamingdienst Netflix gehen bei jährlich über 100 Originalserien und etlichen weiteren Lizenztiteln so manche richtig gute Serienperlen gnadenlos unter. Pantheon ist einer dieser Fälle. Oder wusstet ihr, dass ihr eine der cleversten Science-Fiction-Geschichten der letzten Jahre dort schon längst streamen könnt?
Bereits seit November 2024 fristet die erste Staffel der animierten Sci-Fi-Serie ein einsames Dasein im Katalog von Netflix und fand bisher kaum Beachtung. Das könnte sich jetzt ändern, denn seit dem 1. August könnt ihr Staffel 2 und damit die komplette Serie streamen. Wer geniale Hard Science-Fiction mag, sollte Pantheon keinesfalls verpassen.
Sci-Fi-Eskalation bei Netflix: Darum geht's in Pantheon
Pantheon ist eine Animationsserie für Erwachsene, die auf den Kurzgeschichten des Autors Ken Liu basiert und mit zwei Staffeln und insgesamt 16 Folgen abgeschlossen ist. Erzählt wird zu Beginn die Geschichte der Schülerin Maddie Kim, deren Vater vor zwei Jahren gestorben ist. Dieser arbeitete für das Techunternehmen Logorhythms, das mit der Digitalisierung menschlicher Gehirne experimentiert und sogenannte Uploaded Intelligences (UIs) erschaffen will. Und womöglich ist diese Technologie-Revolution längst geglückt.
Hier könnt ihr den Trailer zu Pantheon schauen:
Als Maddie eines Tages plötzlich mysteriöse Nachrichten von einer unbekannten Person auf ihrem Computer erhält, folgt die schreckliche Erkenntnis, dass ihr toter Vater womöglich als digitales Bewusstsein in der Cloud weiterexistiert. Maddies Suche nach Antworten führt sie schließlich mit dem intelligenten Teenager Caspian zusammen, dessen Leben und Existenz ein weiteres dunkles Geheimnis von Logorhythms darstellt.
Um weitere Spoiler zu vermeiden: Dies ist erst der Beginn einer aufregenden, wendungsreichen und epischen Story, die Maddie und Caspian direkt ins Zentrum einer Verschwörung globalen Ausmaßes rückt – und euch mit ethischen Dilemmas und wahnsinnigen Enthüllungen das Hirn schmelzen lässt.
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Unbedingt bei Netflix schauen: Pantheon ein komplexes Sci-Fi-Highlight
Zu Beginn zieht Pantheon als fesselnder Cyber-Thriller mit Mr. Robot-Anleihen in die Geschichte hinein, die mit reichlich Technobabble, Codezeilen und düsteren Verschwörungen auftrumpft. Jedoch wird die Serie dabei von Folge zu Folge komplexer und scheut sich nicht vor tiefgründigen, philosophischen Fragen über die menschliche Existenz. Unter anderem: Was bleibt von der menschlichen Seele bei einer totalen Digitalisierung überhaupt noch übrig?
Als faszinierender Mix aus Science-Fiction-Konzepten wie Transhumanismus, Posthumanismus und sogar Simulationstheorien entfesselt Pantheon spannende Gedankenspiele, wie Technologien eine neue Evolutionsstufe des Menschen hervorbringen könnten. Vergleiche zum Cyberpunk-Klassiker Ghost in the Shell sind dabei kein Zufall, denn Pantheon lässt ihre Anime-Inspirationen mit Stolz erkennen.
Vor allem mit der 2. Staffel zementiert Pantheon schließlich ihren Status als eine der besten und ambitioniertesten Sci-Fi-Serien der letzten Jahre. In den finalen acht Episoden werden Worldbuilding und Konzepte schwindelerregend weitergedacht und in eine epische Geschichte über den Verlauf der Menschheitsgeschichte verwandelt – bis hin zu einer absoluten Sci-Fi-Eskalation, die besonders Fans von Cixin Lius Trisolaris-Romanen glücklich machen wird.
Zugegeben: Die verhandelten Themen sind sicher nicht neu und werden Sci-Fi-Fans unter anderem an Serien wie Black Mirror, Devs, Upload oder auch Ghost in the Shell: Stand Alone Complex erinnern. Doch kaum eine andere Serie denkt ihre eigenen Themen derart selbstbewusst und konsequent zu Ende. Wer geniale und hirnverknotende Science Fiction liebt, sollte Pantheon jetzt sofort auf die Merkliste setzen.