11Jahre nach seinem Einstieg ins Video-on-Demand Geschäft hat sich das US-Unternehmen Netflix als Weltmarke etabliert. Wie wir berichteten, kann der Streaming-Dienst seit dem ersten Quartal 2018 global 125 Millionen Abonnenten verbuchen, was bedeutet, dass statistisch jeder 60. Mensch auf der Welt über ein Netflix-Konto verfügt. Jedoch sah sich der Anbieter in der Vergangenheit Kritik beim Thema Datenerhebung ausgesetzt. So zeigten sich im vergangenen Dezember zahlreiche Internet-User empört über einen offiziellen Twitter-Beitrag, in dem das Unternehmen ironisch auf 53 Kunden Bezug nimmt, die angeblich über 18 Tage hinweg exzessiv die romantische Weihnachtskomödie A Christmas Prince konsumierten. Dieser vermeintlich harmlose Tweet schürte Bedenken im Hinblick auf den Umgang von Netflix mit den Daten seiner Abonnenten. Wir fassen im Folgenden via USA Today für euch zusammen, welche Informationen der kostenpflichtige Streaming-Dienst nach Maßgabe seiner Datenschutzbestimmungen eigentlich genau über seine Mitglieder erhebt.
Diese Infos landen im Netflix-Datentopf
Notwendig für eine Registrierung bei Netflix ist zunächst die Hinterlegung einer E-Mail-Adresse, über die euch der VoD-Gigant kontaktieren kann. Diese speichert er ebenso in seinem System wie euren Namen, eure Adresse, eure Zahlungsdaten sowie die von euch angegebene Telefonnummer. Auch etwaige Bewertungen von Filmen/Serien und Rezensionen werden gesammelt, soweit sie denn erfolgen. Über eure IP-Adresse kann darüber hinaus euer Standort ermittelt werden.
Doch Netflix weiß noch sehr viel mehr über euch. Der Streaming-Anbieter bringt zum einen automatisch in Erfahrung, über welches Gerät ihr streamt - also beispielsweise über Handy oder PC. Weiterhin erstellt das Unternehmen eine Chronik, die alles auflistet, was ihr euch auf Netflix angesehen habt. Darauf basieren schließlich die personalisierten Empfehlungen, die ihr als zahlender Kunde erhaltet. Weiterhin hat Netflix Einblick in euren Browserverlauf wie beispielsweise in Gestalt von Cookies. Jene daraus gewonnenen Daten kann das Unternehmen wiederum mit Informationen (konkret: demografische und interessenbasierte Daten, Daten über Internet-Nutzungsverhalten) von anderen Quellen ergänzen, genauer gesagt solchen von Online- und Offline-Datenanbietern. Dies allerdings ist bei Internetfirmen gang und gäbe.
Das stellt Netflix mit euren Daten an
Laut seiner Datenschutzerklärung nutzt Netflix die gewonnen Informationen, um seine angebotenen Dienste zu analysieren und zu verbessern. Auch die Vorbeugung möglicher Betrugsfälle durch Umgehung der Nutzungsbedingungen spielt eine Rolle. Eine Weitergabe von Daten an Dritte ist möglich, soweit Netflix mit anderen Unternehmen koopiert, die - zum Beispiel im Bereich der Werbung - im Auftrag des Streaming-Anbieters handeln. Auf Anfrage von Behörden legt Netflix Informationen über euch offen beziehungsweise kooperiert generell, sofern dies nötig ist, um geltendem Recht zur Durchsetzung zu verhelfen.
Wie steht ihr zur Netflix-Datenpolitik?