Achtung, Spoiler!
Darth Vader galt vielen für einige Zeit
als der Erzschurke schlechthin. Er war mitschuldig an der Zerstörung
Alderaans, hat eigenhändig Dutzende Jedi Ritter getötet, seinem Sohn die
Hand abgeschlagen, exekutierte imperiale Offiziere, ließ Hans Solo in
Karbonit einfrieren ... die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.
Allerdings hat uns das erweiterte Universum gelehrt, dass Darth Vader
durchaus in der Lage ist (wenn er denn will) Gut von Böse zu
unterscheiden und manchmal sogar einen gewissen, trockenen Humor zu
entwickeln. Auch George Lucas hat bereits in Episode V mit der
Einführung der Figur des Imperators begonnen, Vader von der Hauptschuld
zu entlasten. Der Fall Vaders auf die dunkle Seite, war meiner Meinung
nach ebenso vorherseh- wie vermeidbar. Die sehr hölzerne Art der Jedi
mit den Schicksalsschlägen, die den jungen Anakin Skywalker getroffen
hatten umzugehen, hat meiner Meinung nach einen nicht unwesentlichen
Beitrag zur Trasformation von Anakin zu Vader geleistet. Nicht zuletzt
steht Vader symbolhaft für den Kampf, den jeder von uns im Innneren
auszufechten hat: Gut gegen Böse-richtig gegen falsch. Fazit: Trotz
einiger positiver Seiten ist Darth Vader ein Mann zu dem selbst den
hartgesottensten Imperialen meist nur zwei Sätze einfallen: "Oh Gott, da
kommt er." und " Gott sei Dank- er geht wieder." Die dazugehörige Filmszene:
Platz 9: James Cromwell als Cpt. Dudley Smith in L.A. Confidential
Nachdem uns in American Gangster mit Mickey Cohen bereits ein anderer
legendärer Erzschurke (hier toll verkörpert durch Sean Penn)
präsentiert wurde, haben wir es bei L.A. Confidential mit
den unmittelbar nachfolgenden Ereignissen im Los Angeles der 50er Jahre
zu tun, allerdings ohne, dass die beiden Filme in direktem Zusammenhang
stünden. Cpt. Smiths Rolle geht weit über die eines korrupten Polizisten
hinaus. Nach der Verhaftung Mickey Cohens stellt sich für viele in L.A. zunächst einmal die Frage „Wie weiter nun?“ Cpt. Smith beantwortet die
Frage für sich damit, dass er beginnt, systematisch die Gefolgsleute
von Cohen ermorden zu lassen, andere Mafiaclans bereits an der
Stadtgrenze abzufangen und sie durch Folter zur Aufgabe ihrer Pläne zu
zwingen, um dann schließlich sein eigenes mafiöses Imperium zu
errichten. Dabei schreckt er weder vor Mord, noch vor Erpressung zurück
und es gelingt ihm nach und nach die politische Infrastruktur der Stadt
unter seine Kontrolle zu bringen. Meisterhaft nutzt er persönliche
Animositäten unter den Cops aus, um sie gegeneinander auszuspielen und
wird so allmählich zur „Spinne im Netz“. Der Mord an seinem
Untergebenen und Kollegen Jack Vincennes ist eine der skrupellosesten
Taten, die je im Kino bewundert werden durften. (siehe Filmszene unten)
Die alte Binsenweisheit, dass man immer so lange das Böse bekämpft, bis
man selbst zum Bösen wird, gilt für ihn überhaupt nicht, denn zum Mörder
wurde er schon einige Jahre zuvor, als er mit Lt. Exley sen. einen
Kollegen ermordete, der wohl gerade im Begriff war, Smiths dunkle Machenschaften aufzudecken. Smith scheitert letztendlich daran, dass er
Lt. Exley jr. dahingehend unterschätzt, dass er diesen lediglich für
einen opportunistischen Karrieristen hält - was er ohne Zweifel auch ist.
Der Drang, den Mord an seinem Vater aufzuklären, erweist sich aber
letztendlich als stärker und als es Exley jr. gelingt mit dem
gewalttätigen Cop Bud White eine Allianz zu bilden, ist das Schicksal
von Cpt. Smith besiegelt und er wird vor einem Motel von Exley jr.
exekutiert. Die dazugehörige Filmszene:
Weiter gehts mit Platz 8 und 7 irgendwann die nächsten Tage. Good night and good luck!