Deutschland, Dezember 1941 – die Welt steht mitten im Krieg. Die deutschen Städte sind unzähligen Luftangriffen feindlicher Geschwader ausgesetzt, immer klarer wird erkennbar: Wer die Überlegenheit in der Luft besitzt, wird den Krieg gewinnen. Die SS versucht mit allen Mitteln der Gewalt, den populären Luftwaffengeneral Harras (Curd Jürgens), der sich aus fliegerischer Besessenheit Hitlers Wehrmacht verschrieben hat, für ihre Ziele zu gewinnen. Harras erkennt, dass er an einem grausamen Krieg und Unmenschlichkeit mitschuldig ist. Er sühnt sein Versagen.
Des Teufels General von Helmut Käutner ist ein ernst zu nehmendes Zeitdokument über das Dritte Reich. Als Vorbild für die Figur Harras diente der Flieger und Luftwaffengeneral Ernst Udet, der im Ersten Weltkrieg gemeinsam mit Hermann Göring in Manfred von Richthofens Fliegerstaffel flog und 1941 Selbstmord beging. Offiziell verunglückte er bei der Erprobung eines neuen Flugzeuges tödlich. Carl Zuckmayer nahm diesen Stoff und schrieb ein Theaterstück gleichen Namens, das 1946 in der Schweiz uraufgeführt wurde. In der Filmhauptrolle beeindruckt besonders Curd Jürgens: Für viele damalige Kinogänger war er eigentlich der Frauenheld – draufgängerisch, charmant und spöttisch zugleich. Hier kann er sich von einer ganz anderen Seite zeigen: Dafür wurde er bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Regisseur Helmut Käutner hat den Nationalsozialismus selbst erlebt, drehte während dieser Zeit Filme wie Kleider machen Leute und Romanze in Moll. Er konnte sich eine gewisse Eigenständigkeit bewahren und so weichen seine Streifen von den üblichen Muster nationalsozialistischer Filme ab. In Westdeutschland stieg Helmut Käutner in den 1950er Jahren zu den wichtigsten Regisseuren auf, Filme wie Der Hauptmann von Köpenick mit Heinz Rühmann und Der Schinderhannes mit Curd Jürgens wurden nicht nur Kassenerfolge, sondern auch Klassiker.
Was: Des Teufels General
Wann: 20.15 Uhr
Wo: Das Vierte
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