Der zweite Brennpunkt (der Ellipsenbahn /jedes Planeten) liegt inmitten der „Leere“ des „Welten“raums.
Das heißt nicht, das dort nichts vorhanden ist: denn er ist Träger einer Bedeutung. Diese Bedeutung ist mathematisch. Sie ist der mathematische Bezugspunkt von Kräften, und zwar eines bestimmten Gleichgewichts-Punktes von Kräften, der damit die besonderen Eigenschaften annimmt, die auch einem mathematischen Gleichheitszeichen in einer arithmetischen Formel zukommen.
Das Gleichgewicht w e l c h e r Kräfte? – einmal des lokalen Kraftzentrums: der Sonne, oder vielmehr der (auf ihren Mittelpunkt gerichteten) Summe ihrer Massen-„Gewichts“kräfte, des gegenseitigen lokalen Übergewichts ihrer Anziehung, in dem einen (Brennpunkt);- in dem anderen dagegen die Summe der außer-identischen, nicht-lokalen Summe aller anderen vorhandenen „Anziehungskräfte“.
Die Sonne bildet die dominate Bezugsmasse (98%) unseres Sonnensystems.
Die Planeten bilden Mikro-Sammelpunkte zeitweiliger (und wandelbarer, wenn auch verzögerter) Resistenz, Eigen-Bezuges, gegen ihre Anziehung. Ihre Bahnabstände sind in Wirklichkeit nicht konstant, wie es am wachsenden Abstand des Mondes zu der Erde, beispielhaft, am deutlichsten wird. Dennoch sind sie – gemessen an der „Lebensdauer“ des Sonnen-Systems – annähernd (im ausreichenden Maße) als stabil zu betrachten.
Die Planeten bilden also „resistente“ (=gegen den Fall zur Sonne hin) „Mikro-Gleichgewichts-Kristallisationspunkte (von Molekül-Staub wie Wasserstoff).
Aus der anfänglich rotierenden Gaswolke gebildet, stellen die Planeten – und die Sonne – lokale Sammelpunkte von zeitlich „halbwegs“ konstanten Kräfte-Gleichgewichten dar. („Halbwegs“: gegen einen immer zu definierenden Maßstab betrachtet, hier: zeitlich die viereinhalb Milliarden Jahre der bisherigen Dauer unseres Sonnensystems, räumlich: der lokale Spielraum der „ursprünglichen Gaswolke“).
So, wie jeder Planet sein mikro-lokales Gegengewicht gegen die Attraktion der Sonne behauptet (durch Bahngeschwindigkeit vermittelt, die den reinen Massenfehlbetrag als Kraftsummenspeicher ausgleicht),- so behauptet das sublokale Sonnen-Planeten-Gesamtsystem sein Gegenstreben gegen die umgebende viel gewaltigere Masse der Milchstraßen-Sonnenballung,- und diese wiederum gegen die umgebenden größräumigeren Galaxien-Haufen- Übermacht.
Es gibt also (empfindliche, und schwankende, sich kontinuierlich, aber „langsam“ ändernde) lokale Kräfte-Gleichgewichte, die sich gegen die umgebende viel gewaltigere Massen-Kräfte- Übermacht, mittels der durchquerbaren „Leere“, zeitweilig behaupten.
Diese „äußeren“ Kräfte (des „Gesamten“) wirken aber auf den lokalen („individuellen“) widerstandsfaßbaren-Punkt ein -:
die Sonne auf den Planeten (der sich mittels „Geschwindigkeit“ „wehrt“ und behauptet), und die Galaxie auf die Sonne; usf. .
Natürlich wirkt die geringe Attraktion des Planeten auch auf die gewaltige Sonne, gering : und die der Sonne auf die Galaxie. Sie erfüllen ihre „Bruchteil des Ganzen“- Aufgabe.
Denn das „Ganze“, als „Identität“ wie das Einzelne, ist für es (aber nicht für sich) : inexistent.
Es ist so inexistent, wie der zweite Brennpunkt der Planetenbahn außer der Sonne „unerfüllt“ scheint, inmitten der „rämlichen“ „Leere“.
In Wirklichkeit ist in dieser Leere : das Ganze.
Das Ganze erschafft die Möglichkeit dieser Leere.
Das Ganze ist die Voraussetzung der Leere.
Die Leere wird durch das Ganze erst existent.
Die Leere hat keine andere Existenzvoraussetzung als die Erfordernis, dem Ganzen eine „logisch“ herleitbare: erweisbare Existenzmöglichkeit zu verschaffen.
Denn niemand weiß, was eine „Kraft“, die auch ein (annäherndes, „lokales“) „Kräftegleichgewicht“, ein „Gleichheitszeichen“ generiert,- eigentlich – phänomenologisch – i s t .
Unser Begriff Kraft ist Platzhalter eines Mysteriums.
Denn das Individuelle ist faßbar; das Ganze ist leer wie der mathematisch bestimmte Punkt des Raumes zwischen den Sternen, der nur wegen der logischen Erfordernis „da“ ist; als verstandesgebildeter- und –erforderter Begriff ; anstelle des Gleichheitszeichens.
Newton: „hypotheses non fingo“, als er zur Stelle langte, das damals revolutionäre Konzept der „Fernwirkung“ „erklären“ zu sollen: das verstandesmäßig kopulierte Gesetz der gegenseitigen Massenanziehung über eine transportlose „Leere“ hinweg. Niemand hat die „Kraft selbst“ in Durchquerung „des Raumes“ je beobachtet ; was wir beobachten, sind Massen, deren „beobachtbares“ – sinnenfälliges- lokales „Bewegungs- bzw. Ruhe“verhalten im Moment ihres Zugriffs ein bestimmtes mathematisch ausdrückbares Verhältnis beschreiben, das wir in einem „Naturgesetz“ quantifizieren – aber nicht qualifizieren – können. Was wir beobachten sind Folgen, nicht Ursachen ; Ursachen sind denk- aber nicht beobachtbar. Ursachen sind gedachte Beobachtungen anhand der Folgen - ihrer Auswirkung auf das Einzelne.
Denn was uns sinnlich-erfahrbar zugänglich ist, ist das Konkrete, Einzelnes, das an unseren Sinnesmöglichkeiten angreift; die Härte, die Schwere, die Undurchdringlichkeit, der Widerstand.
Das Ganze, ein verstandesmäßiges Postulat, ist sinnlich-materiell nicht zu erfassen; so wie unsere Hände durch die Leere greifen, unser Blick es widerstands- und ergebnislos durchdringt, bis sie, Hände, Blick, an einem entfernteren, „sinnlichen“ Hindernis hängenbleiben und anhaften.
Unser Blick richtet sich durch den „leeren“ zweiten Brennpunkt ungehindert auf den Sternenhintergrund dahinter; ihn sehen wir; die Leere sehen wir nicht.
Unsere Hände wischen durch den Raum; ist „nichts“ darin, fahren sie unentdeckt darüber hinweg.
Es ist aber etwas darin: denn die Möglichkeit unserer Hand, ihn ergebnislos zu durchqueren: in ihr zu existieren : existiert.
Unsere Hand löst sich nicht derweilen, sie „nichts“ findet und er-tastet,- nicht auf.
Unsere Hand existiert weiter.
Das Ganze
ermöglicht unserer Hand, im „Nichts“ zu „existieren“.
Das Ganze ist die Rechtfertigung des scheinbaren Nichts, das nicht wirklich Nichts ist: es ist , und bleibt immer: der Raum der Möglichkeit, zu existieren und Gestalt anzunehmen: sich von Gestalt erfüllen zu lassen,- so wie Gestalt wir kennen,- und selber bilden: denn wir sind von Gestalt, und identifizieren das Ähnliche.
Aus dem Verhältnis des Ähnlichen erschaffen wir künstliche Gestalten, mittels der Geist-Möglichkeit in uns, die anderen Möglichkeiten Gestalt-Existenz gewährt: die Existenz der Idee, der nichts „in widerständiger Wirklichkeit“ als nur die Existenz /in dem durch das Ganze erschaffenen Möglichen gewährt.
Unser Geist ist sinnlich „unwirklich“;
unser Geist wird durch das Ganze erschaffen,- und besteht aus ihm.
Unser Verstand wird bestimmt und bestimmt selbst das Verhältnis lokal wahrnehmbarer Kräfte im Gleichgewicht und bestimmt ihre logisch erforderliche Kulmination im „Leeren“. Das Leere ist nicht leer. Das Leere ist durch Logik erforderlich, gerechtfertigt und nimmt Gestalt an: wird existent. Existenz ist ein Derivat des Wirklichen. Existenz ist nachweisbar, indem es unabweisbar ist. Existenz erweist sich, wie Geist, dadurch, das unsere Hand im Leeren – ohne Widerstand – n i c h t aufhört für uns, von „innen“, wahrnehmbar,- d o c h zu existieren. Geist ist ein negativer Beweis. Aber ein Beweis.
Das Leere ist nicht zu fassen; aber nicht zu leugnen.
Was befindet sich im zweiten Brennpunkt der Ellipse?
Im zweiten Brennpunkt der Ellipse befindet sich das, was nicht zu fassen ist; Raum;
In diesem Raum aber befindet sich, durch Kraft wirksam und ausgedrückt,
das, was individuell nicht zu fassen ist, doch von ihm gebildet wird: jedem Einzelnen, jedem Individuellen, jedem Lokalen:
Der Geistbegriff –
der eine Kraft ist –
des Ganzen.
Im zweiten Brennpunkt der Ellipse befindet sich das Ganze; in all seiner Kraft, die berechenbar, jedoch nicht zu verdinglichen ist. Im zweiten Brennpunkt dreht sich der Planet – mit der Sonne – um den Gleichgewichts- Kräftepunkt, der von ihm – und allen anderen anwesenden Planeten und Massen – zusammen gebildet wird; und dieser zweite – sowie der erste – Brennpunkt kreisen und schwanken und ellipsieren um ein weiteres Brennpunktesystem, das vom Sonnensystem in Übereinstimmung und Zusammenklang mit der Heimatgalaxie und von dieser mit den umgebenden Galaxien – immer wechselnd und weiterwandernd – gebildet wird. In der scheinbaren Abwesenheits-Leere der unerfüllten, nicht-individuellen, nicht-vereinzelten „zweiten Brennpunkte“ befindet sich in unsichtbarer – aber sinnermöglichter – Wirklichkeit
die gesamte Kraft des ganzen Alls. Das Ganze ist an einem Punkt, an dem unsere Hand
keinen Widerstand findet, und durch den unser Blick hindurchgeht;
das Ganze ist niemals zu spüren; doch immer zu denken.
Das Denken – an sich – bezweifelt niemand; das Ganze
ist der zweite Brennpunkt des Denkens,
um das sich das Ganze unseres Geistes dreht.