Der deutsche Che Guevara in Farbe

27.04.2010 - 08:50 Uhr
Rudi Dutschke (Christoph Bach) schlüpft zu seiner Familie ins Bett
ZDF
Rudi Dutschke (Christoph Bach) schlüpft zu seiner Familie ins Bett
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Rudi Dutschke war ein umstrittener Mann. Von den Studenten wurde er geliebt, von den Konservativen zum Hassobjekt der Konservativen stilisiert. Mit Dutschke kommt heute ein Dokudrama über den den deutschen Che Guevara auf ZDF.

Rudi Dutschke ist das Symbol der 68er Studentenbewegung – und wäre am 7. März 2010 genau 70 Jahre alt geworden, wenn er nicht an den Spätfolgen eines Attentats gestorben wäre. Nun wird das Leben des Revolutionärs von zwei jungen Filmmachern in den Fokus gerückt. Daniel Nocke und Stefan Krohmer erzählen die Lebensgeschichte Rudi Dutschkes in der Form eines doku-fiktionalen Films. Die Grundlage von Dutschke bildete die Biographie Wir hatten ein barbarisches, schönes Leben von Gretchen Dutschke-Klotz, die auch als Beraterin für den Film tätig war. Die Macher skizzieren bei diesem neunzigminütigen Fernsehfilm nicht nur den Privatmenschen Rudi Dutschke, sondern auch eine viel diskutierte Generation mit ihren Vorstellungen.

Zum Inhalt von Dutschke
Dutschke setzt im Jahr 1964 mit der Demonstration gegen den Besuch des kongolesischen Politikers Tschombé in Berlin ein. Dabei werden entscheidende Stationen des Lebensweges von Rudi Dutschke (Christoph Bach) ebenso abgehandelt wie die Zeit, in der Dutschke zur zentralen Figur der 68er- Bewegungen aufstieg und von 1967 bis 1968 das Sprachrohr der Bewegung wurde. Bis hin zum Attentat vom April 1968, welches Dutschke aus der öffentlichen und politischen Leben gerissen hat. Auch das danach folgende Exil und die ersten öffentlichen Auftritte in den siebziger Jahren werden thematisiert.

Bei Dutschke wechseln sich die Spielfilmszenen, in denen der Schauspieler Christoph Bach in die Rolle Dutschkes schlüpft, mit den Interviewszenen, in denen Begleiter oder auch Dutschkes Ehefrau Gretchen zu Wort kommen.

Was sagen die Kritiker und Weggefährten zu Dutschke
“In der Summe erweist sich Dutschke als ein ernsthafter, ein respektabler, ein in seinen Details nachdenklich stimmender Film. Kurz gesagt: ein Doku-Drama auf der Höhe der Möglichkeiten”, schreibt Dietrich Leder bei der Funkkorrespodenz.

Der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Milan Horacek sagt dem Focus : “Rudi wird heute in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend auf sein Engagement als Studentenführer reduziert. Und diesen Fehler macht auch der Film. Er wäre sicher eines der prägenden Gesichter der Partei geworden.”

Der deutsche Che Guevara wird am heutigen Dienstag mit Dutschke um 20:15 im ZDF in voller Aktion zusehen sein. Wer nichts mit dem revolutionären Studentenführer anzustellen weiß, der kann sich in unserem Fernsehprogramm ein anderes interessantes Format aussuchen.

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