Das Paradies in uns - Gescheitertes Surferdrama

27.10.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Das Paradies in uns
ZDF/Sherrie Austin
Das Paradies in uns
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Wieso schalten junge Leute selten ins ZDF? Weil es dem öffentlich rechtlichen Fernsehen stets gelingt, jeden noch so kleinen Funken Jugendlichkeit in seinem Programm im Keim zu ersticken. Das Paradies in uns ist das beste Beispiel.

Hawaii – Eiland der Traumurlaube, der Kokosnuss-BHs und des Wassersports. Auch wenn die bezaubernden Bilder des US-Amerikanischen Inselstaats wirken, als habe man sie für Das Paradies in uns aus einem Tourismus-Werbespot eingekauft, formen sie durchaus eine ansehnliche Kulisse. Und nicht nur das: In den ersten Filmminuten sehen wir außerdem wie abenteuerlustige Windsurfer durch die Wellen pflügen. Doch was zunächst noch das Interesse eines jugendlichen Publikums wecken könnte, entwickelt sich zunehmend zum maßgeschneiderten Fernsehvergnügen für die Ü50-Generation.

Wenn die Wellen Trauer tragen
Christiane (Katja Flint) und Mathes (Martin Brambach) bangen um ihren Sohn, der nach dem Abitur ein Jahr auf Hawaii verbringt, um sich beim Windsurfen die Hörner abzustoßen. Weil das ein schöner Effekt im Film ist, schickt Sohnemann Jonas statt Briefen Videobotschaften, die allem Anschein nach von einem professionellen Kameramann gedreht wurden und seine neuesten Stunts präsentieren. Und tatsächlich passiert ein Unglück: Ein nächtlicher Anruf informiert Christiane und Mathes über das Verschwinden ihres Sohnes, worauf sich die beiden umgehend nach Hawaii begeben.

Während es Mathes gelingt, die Situation rational anzugehen und auch die in Deutschland zurückgebliebene Tochter Lotte (Mala Emde) zu bedenken, dreht die traumatisierte Mutter vollkommen am Rad. Christiane will den Tod ihres Sohnes nicht wahrhaben. Auch wenn er seit Tagen im Meer verschollen ist, rechnet sie sich noch immer Rettungschancen aus. Kein Wunder, dass die Eheleute aneinandergeraten. Selbst als Jonas’ Leiche gefunden wird und der endgültige Verlust des Sohnes nicht mehr zu leugnen ist, kann sich Christiane nicht trennen. Während Mathes nach Deutschland abreist, bleibt Christiane vor Ort, um ihre Trauerarbeit mit Hilfe hawaiianischer Esoterik zu bewältigen.

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