Im neuen Film von Jan Schütte spielt Otto Tausig einen alternden Schriftsteller, der auf seine alten Tage immer noch vor Libido strotzt und in verschiedensten halbrealen Episoden mit diversen Frauen anbandelt. Im Interview erzählt er nun von dem Film und seiner Figur:
Was hat Sie an den Arbeiten zum Film Bis später, Max! besonders gereizt?
Mein persönlicher Zugang als Schauspieler sind zum einen das wunderbare Drehbuch, in dem wie in der Literatur Wirklichkeit und Imagination Hand in Hand gehen, und zum anderen die drei schönen und reizvollen Rollen. Wann hat man schon als Schauspieler die Möglichkeit in einem Film gleich drei spannende Figuren zu verkörpern?
Was steht für Sie inhaltlich im Mittelpunkt des Films?
Für mich ist es in erster Linie ein Film über drei alte Männer und deren Beziehung zum anderen Geschlecht und ihre Beziehung zum Schicksal.
Bis später, Max! erzählt auch eine Geschichte vom Sieg der Liebe und Lebenslust über das Alter. Abgesehen vom Schicksal, wie wichtig ist das Casanova-Motiv?
Ein richtiger Casanova ist eigentlich nur die Hauptfigur Max Kohn, der die Frauen magisch anzieht und der auch mit ihnen umzugehen weiß. Die anderen zwei Figuren, die ja seiner Phantasie entspringen, haben auch die Sehnsucht nach der Liebe, aber bekommen es nicht hin – sie möchten gern, aber es findet nicht statt.
Der Film wird von subtilem Humor getragen…
Was ein großes Verdienst von Jan Schütte als Regisseur ist.
Aber auch Ihrer Darstellung. Ist Ihr Sinn für Humor – der sich auch in ihrer lesenwerten Biographie deutlich zeigt – im Verlauf des Lebens gewachsen als eine Art Überlebensstrategie oder war er schon immer ein Teil Ihrer Persönlichkeit?
Ich sehe auch privat das Tragische nicht so dramatisch. Als ich z. B. damals als Kind allein nach England musste – das war für mich schon auch ein Abenteuer. Und wenn es mir wirklich beschissen gegangen ist, habe ich es immer auch als Erlebnis genommen. Auch die schlimmsten Dinge waren für mich später immer Erlebnisse, waren Material für mich, um es als Schauspieler auf der Bühne – ich war ja zuerst Bühnendarsteller – umzusetzen. Ich habe also eigentlich immer auch mit Katastrophen relativ gut umgehen und sie mit ein wenig Humor betrachten können.