Eine halbe Billionen Dollar will die kommende US-Regierung um Barack Obama locker machen, um das Land aus der Rezession zu holen. Das ist auch nötig, von allen Branchen kommen täglich neue Horrormeldungen. Der Staat will helfen und dabei geht es um Unsummen. Und so streiten sich diverse Wirtschaftszweige, um auch vom großen Staatstopf einiges abzubekommen. Laut Hanns-Georg Rodek in der Welt verlangt nun auch die amerikanische Porno-Branche fünf Milliarden als Stimulans für ihre Branche.
Die Porno-Industrie setzt in den USA mehr um als die Filmmetropole Hollywood, mehr als zehn Milliarden Dollar im Jahr. Die ganze Sache findet bei Larry Flynt, dem mittlerweile 66jährigen König des Pornoheftchens The Hustler, Unterstützung. Euch dürfte seine rühmliche Arbeit für die Pressefreiheit in den USA in der Gestalt von Woody Harrelson und den Film Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (1996) bekannt sein. Er jedenfalls macht sich Sorgen um das amerikanische Volk: : “Die Menschen sind zu deprimiert, um Sex zu haben. Das ist ungesund für die Nation. … [Die Regierung] sollte aktiv das Überleben und das Wachstum der Industrie unterstützen – genauso, wie sie die Notwendigkeit sieht, jede andere vom amerikanischen Volk geliebte Industrie zu unterstützen”. "
Jeder mag von diesem Vorstoß halten was er will. Vielleicht ist er Satire, aber vielleicht meinen es die Initiatoren auch ernst: Angeblich hat die US-Pornoindustrie, übrigens eine der größten der Welt, mit massiven Umsatzverlusten zu kämpfen. Und wenn Auto- und Straßenbauer, Schulen und Krankenhäuser die Millionen bekommen, warum nicht auch die Porno-Industrie. Es könnte sein, dass tausende “Schauspieler” und “Drehbuch-Autoren” auf der Straße landen, weil der finanzkräftige Wirtschaftsbereich seinen Absatz nicht mehr halten kann. Amerika ist bekannt für seine Doppelmoral: Auf der einen Seite überaus prüde, auf der anderen hemmungslos sexbessen; auf der einen Seite ein kleinlicher Nipple-Gate-Skandel, auf der anderen Seite die Industrie mit den härtesten Pornos der Welt.