Nur wenige Filmschaffende sind so sehr mit dem Genre des Westerns verbunden wie Clint Eastwood. Als Mann ohne Namen wurde er in der Dollar-Trilogie von Sergio Leone zum Weltstar. Später drehte er mit Erbarmungslos selbst eines der ganz großen Western-Meisterwerke der Filmgeschichte. Doch das ist noch lange nicht alles.

Eastwoods Beitrag zu dem wohl amerikanischsten aller Film-Genres fällt bei genauer Betrachtung seiner Filmografie deutlich größer aus. Abseits seiner Paraderollen brachte er 1973 etwa Ein Fremder ohne Namen ins Kino, der im Original den Titel High Plains Drifter trägt. Aktuell könnt ihr den Film bei Netflix im Streaming-Abo schauen.

Western-Tipp bei Netflix: Clint Eastwood begibt sich in Ein Fremder ohne Namen auf einen Rachefeldzug

Wie es der Titel bereits erahnen lässt, schlüpft Eastwood auch in diesem blutigen Western in die Rolle eines namenlosen Revolverhelden, der schlicht als der Fremde bekannt ist. Der Fremde hat nur ein Ziel: Er will sich für den Mord an seinem Bruder rächen. Kaum kommt er in die Stadt Lago, schickt er drei Männer ins Grab.

Damit ist er allerdings lange nicht am Ende seiner Rache angekommen. Im Gegenteil: Jetzt erst beginnt sein Plan, sich nach und nach zu entfalten. Darüber hinaus erfahren wir in Form von fiebrigen Flashbacks mehr über seine Vergangenheit – als würde Eastwood den Fremden aus Leones Dollar-Filmen noch einmal selbst überdenken.

Bei Netflix: Ein Fremder ohne Namen ist Eastwoods persönliche Weiterführung der Dollar-Trilogie

Wie später auch bei Erbarmungslos fungierte Eastwood bei Ein Fremder ohne Namen sowohl als Regisseur als auch als Hauptdarsteller – tatsächlich handelt es sich sogar um den allerersten Western, den Eastwood als Regisseur in Szene gesetzt hat. Herausgekommen ist ein grimmiger Film voller grausam-schöner Bilder.

Gerade im Hinblick auf Eastwoods Western-Schaffen erweist sich Ein Fremder ohne Namen als spannende Ergänzung, nicht zuletzt gehen hier Verklärung und Entlarvung oft Hand in Hand. In Ein Fremder ohne Namen zeigt uns Eastwood einen kaltblütigen, geradezu zynischen Revolverhelden zwischen Einsamkeit und Blutvergießen.

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Es ist mehr als fraglich, ob dieser Gesetzlose Erlösung oder Verdammnis nach Lago bringt. Die Goldminenstadt stand einst für den Traum des Westens, hat sich nun jedoch in einen verlorenen Ort von Gewalt und Verbrechen verwandelt. Der Fremde kommt und räumt auf. Seine Ordnung fußt jedoch nur auf einer Sache: Leichenbergen.

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