German Comic Con Berlin: Tagebuch zum Sonntag - Panels & Fazit

18.10.2016 - 11:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
German Comic Con Berlin
Sophia Rosenberger
German Comic Con Berlin
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Der Sonntag auf der German Comic Con Berlin verläuft etwas anders als der zwar verplante, aber lockere Samstag. Ich habe weniger geplant, muss weniger hetzen und bin im Cosplay unterwegs. Heute gibt es neben Impressionen auch ein Abschlussfazit zur Convention.

Vom 15. bis zum 16. Oktober fand die German Comic Con Berlin statt. Im heutigen Tagebuch könnt ihr über meine Erlebnisse vom Sonntag lesen. Seite 1 des Tagebuchs erzählt von den Panels und zieht das Fazit. Seite zwei dokumentiert einen Tag im Leben eines Cosplayers.

10:30 Uhr - Devon Murray und Natalia Tena
Der Sonntag startet direkt mit einem Panel, denn diesmal bin ich cosplaybedingt später dran als gestern. Diesmal dreht sich alles um Harry Potter. In den acht Filmen war Devon Murray als Harrys Zimmergenosse Seamus Finnigan zu sehen, Natalia Tena war ab dem fünften Teil als Nymphadora Tonks dabei. Beide sind ausgelassen und beantworten mit viel Freude die Fragen zu ihren Lieblingscharakteren aus der Reihe. Murray bezaubert mit seinem irischen Akzent und berichtet von seinem Kindheitstraum vor Harry Potter: Er wollte eigentlich immer gerne Milchmann werden - als er klein war zumindest. In einem alternativen Harry Potter-Universum würde er außerdem gerne einmal Hermine spielen, grinst er und alle lachen. Was die beiden denn gerne für einen Patronus hätten, fragt jemand. Natalia Tena wünscht sich einen Otter, Devon Murray wünscht sich seiner Heimat entsprechend ein wildes Pferd. Der quirlige kleine Ire ist eine Bereicherung für jede Bühne.

11:00 Uhr - Sylvester McCoy
Gestern habe ich einen kleinen Vorgeschmack auf die Liebenswürdigkeit des siebten Doctors bekommen, heute bekommt das Publikum inklusive mir die volle Ladung Verrücktheit. Mit Spazierstock und Bowler spaziert Sylvester McCoy auf die Bühne und legt auf dem Sofa erst einmal gemütlich die Füße hoch. Er berichtet, dass er Doctor Who vermisst und wie glücklich er war, im Hobbit mit Ian McKellen zusammenzuarbeiten. Während dieser schrullig-liebenswerte, aufgeweckte Mann erzählt, wird klar, warum er die einzig mögliche Besetzung für die Rolle des Radagast war. Er ist ein wenig verrückt, witzig und sieht die Welt mit kindlicher Begeisterung. Bei den Publikumsfragen lässt er es sich nicht nehmen, persönlich mit dem Mikrofon durch die Reihen zu gehen und es den Zuschauern zu reichen. Den tosenden Applaus zum Schluss hat er sich verdient.

15:00 Uhr - Greg Grunberg
Eigentlich habe ich mich nur auf die Stühle an der Main Stage gesetzt, weil ich mich ausruhen wollte. Ich war nicht allzu sehr an Greg Grunbergs Panel interessiert, aber er dreht meine Meinung innerhalb der ersten fünf Minuten um 180 Grad: Grunberg ist kein Stargast (egal, ob er schon in, Heroes, Star Trek Beyond und Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht mitgespielt hat), er ist ein Fanboy, Nerd und Filmfreak genau wie ich und alle anderen Besucher der Convention. Er überschüttet uns praktisch mit seinen begeisterten "Amazing!"s und diskutiert die großen Sci-Fi-Fragen wie "Star Wars or Star Trek?" aus. Der Mann ist urkomisch, unfassbar sympathisch und interagiert mit riesigem Spaß mit dem Publikum. Grunberg ist ein guter Freund von J.J. Abrams und erklärt, dass er seine Rolle als Snap in Star Wars Episode VII vor allem seinem Gebettel bei ihm verdankt. Der Deckname des siebten Star Wars Films "Avco" kommt übrigens vom Namen des Kinos, in dem Abrams und Grunberg zum ersten Mal den Krieg der Sterne anschauten. Zur Freude des Publikums bleibt er als Moderator für Ray Parks Panel auf der Bühne, von dem mir eigentlich nur die fantastische Stimmung in Erinnerung geblieben ist. Vor allem Grunbergs Leidenschaft für Science-Fiction und alles, was wir auch lieben, macht die Stunde mit ihm unvergesslich.

16: 00 Uhr - Christopher Lloyd
Ich wünschte, ich könnte viel Spannendes zum Auftritt von Doc Brown alias Christopher Lloyd erzählen. Doch im Wesentlichen bleibt er mir als höflicher, kluger, aber sehr erschöpfter Mann in Erinnerung. Er ist stolz auf seine großartige Rolle in Zurück in die Zukunft. Auch darauf, wie die Trilogie Generationen dazu inspirierte, Forscher, Physiker und Techniker zu werden. Man merkt ihm an, dass ihm der ganze Rummel nicht liegt, aber wenn er vom Schauspielern erzählt, springt der Funke seiner Begeisterung trotzdem über. Zu seinem neuen Projekt I Am Not a Serial Killer will er nichts verraten. Dass er aber weiter schauspielern wird, solange er es kann, versichert er dem Publikum zu unser aller Erleichterung.

Ende des Tages - Fazit
Im Wesentlichen ist eine Convention immer ein großer Spaß für mich. Ich liebe es, auf so viele Gleichgesinnte zu treffen. So auch hier. Und die Stars haben unglaublich viel Freude bereitet, egal ob bekannt oder ein kleines Juwel wie Roy Scammell. Nun aber zu einiger Kritik: Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich sehr wenig zur allgemeinen Atmosphäre geschrieben habe. Das liegt daran, dass diese kaum gegeben war. Durch das unmittelbare Aufeinanderpacken von A) Künstlern und Merchandise-Area und B) Fotoshoot-Ecken, Autogrammmeile, Merch und Main Stage entstand viel Hektik und unnötige Enge. Zudem war der Platz vor der (zu wenig erhöhten und tontechnisch mangelhaft ausgestatteten) Main Stage viel zu klein. Wenn ein James Marsters auf einer Convention voller Filmnerds und Serienfanatiker auftritt, wird schon etwas mehr Platz und auch mehr Zeit gebraucht als zwei-, dreihundert Stühle und eine halbe Stunde. Meine Frage konnte ich auch heute nicht mehr stellen. An dieser Stelle war Platz- und Zeitmanagement bei der Konkurrenz in Stuttgart deutlich stressfreier. Auch die Organisation habe ich dort besser erfahren. Dort gab es direkt am Eingang ein Programmheft mit sämtlichen Panels, dem Programm auf der kleinen Bühne (mit Comic-Künstlern und Youtubern wie Dodokay und NichtLustig) und vor allem: einen Hallenplan. Der war hier in Berlin am Samstagmorgen der Convention noch nicht online. Eine richtige Cosplay-Area habe ich hier in Berlin vermisst. Im Großen und Ganzen hatte ich meinen Spaß, aber es ist noch ordentlich Luft nach oben.

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