Einer der besten Filme 2020: Dieses Sci-Fi-Meisterwerk trieb mich 5 Mal (!) ins Kino

20.12.2020 - 09:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Tenet
Warner Bros.
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Christopher Nolans Tenet war das größte Kinoereignis in einem mehr als schwierigen Jahr für uns alle. Mich hat der Blockbuster in die Sucht und gleich 5 Mal vor die große Leinwand getrieben.

Hallo, mein Name ist Patrick und ich bin süchtig nach Kino. In keinem anderen Jahr meines Lebens ist mir das so klar geworden wie im Chaos von 2020. Die Corona-Pandemie hat uns dazu gezwungen, auf Abstand zu gehen, um so viele Menschenleben wie möglich zu schützen. Die Isolation bedeutete massive Einschnitte im Bereich der Kultur. Monatelang geschlossene Kinos waren die Folge, die uns jetzt wohl wieder durch den Winter begleiten wird.

Doch 2020 gab es auch den Sommer. Hier war die Pandemie in Deutschland einigermaßen unter Kontrolle und Kinos durften zwischenzeitlich unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln wieder öffnen. Es war ein Sommer, der mich aus verschiedenen Gründen wie im Wahn 5 Mal in Christopher Nolans Blockbuster Tenet getrieben hat.

Einmal Tenet ist wie keinmal Tenet

Durch meine Arbeit für Moviepilot durfte ich Tenet schon sehr früh in einer Pressevorführung am 17. August 2020 schauen. Auch wenn das jetzt nach einem typischen Luxusproblem klingt, war es belastend, den neusten Film von Christopher Nolan schon neun Tage vor dem Kinostart gesehen zu haben.

Hier könnt ihr euch nochmal den deutschen Trailer zu Tenet anschauen

Tenet - Trailer 2 (Deutsch) HD
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Mit niemandem konnte ich danach über den Blockbuster reden. Die Erfahrung dieser Wucht im Kino teilen und vor allem über die Handlung diskutieren, die einen bei der ersten Sichtung komplett erschlägt und verwirrt bis überfordert zurücklässt.

Alleine deshalb stand der zweite Kinobesuch von Tenet für mich schon vor dem ersten fest. Doch das zweite Mal mit Freunden in einem Berliner Kino, das den Sound brachial laut eingestellt hatte, machte Nolans Film für mich vielmehr noch stärker erfahrbar als inhaltlich leichter zu durchschauen.

Bei der zweiten Sichtung gab es für mich wieder diesen Moment, an dem mir der Blockbuster ungefähr ab der Hälfte nach der Autoverfolgungsjagd weggerannt ist. Doch diesmal ist es mir dafür noch mehr gelungen, mich auf das Rauschgefühl einzulassen, das Nolan mit seinem komplexen Konzept und den spektakulären Set-Pieces erzeugt.

Nach zwei Kinobesuchen ist die Sucht nach Tenet entbrannt

Dieses Rauschgefühl von Nolans neuem Film hing bei mir stark mit der Situation dieses Jahres zusammen. Schon ab Anfang Juli, als die Kinos in Berlin nach Monaten des Lockdowns wieder geöffnet hatten, habe ich mir viele kleinere Filmperlen angeschaut. Trotzdem war es ein unbeschreibliches Glücksgefühl, einen Film wie Tenet als pures Blockbuster-Spektakel im Kino genießen zu dürfen.

In Interviews zu dem Film betont Nolan immer wieder, dass ihm genau dieses Gefühl am wichtigsten war: Tenet sollte sich wie ein Erlebnis anfühlen, das einem diesen Eindruck von Kino vermittelt, als sei die Leinwand überdimensional groß und wir staunend mit aufgerissenen Augen davor. Da können die Watchlisten bei meinen vielen abonnierten Streamingdiensten noch so voll sein, dieses Gefühl kann nichts davon ersetzen.

Im Video: Ist Tenet besser als Inception?

TENET: Besser als INCEPTION? Das taugt der neue Film von Christopher Nolan
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Bei den nächsten zwei Kinobesuchen von Tenet wollte ich dann selbst ein bisschen mit der Erfahrung des Films experimentieren. Blockbuster-Alternativen hat dieses ungewöhnliche Corona-Kinojahr ja kaum geboten. Sichtung Nummer 3 war wieder mit Freunden, diesmal aber mit schlechteren Plätzen in der allerletzten Reihe, da der Andrang auf den Film in Berlin irgendwann erstaunlich war. Ein wenig unbefriedigend war das Rauschgefühl hier, so weit hinten und mit einer etwas leiseren Soundanlage.

Mein vierter Kinobesuch war dann in einem vergleichsweise kleinen Saal, in dem der Sound die Wucht meiner ersten beiden Tenet-Erfahrungen vermissen ließ. Dafür war ich hier ohne Begleitung im Saal und so nah vor der Leinwand, dass ich im Gegensatz zum Kinobesuch davor fast schon in die Bilder von Nolans Film eintauchen konnte.

Tenet-Sucht: Einmal noch zurück zum Höhepunkt

Nach vier Sichtungen von Tenet ging es mir kaum noch ums Verstehen. Mit jedem Kinobesuch habe ich mir die Handlung von Nolans Sci-Fi-Blockbuster besser zusammengepuzzelt, wobei bis auf das komplett größenwahnsinnige Finale schließlich alle Teile an ihrem Platz gewesen sein dürften.

Auch leichte Abnutzungserscheinungen haben sich in der Zwischenzeit, also beim vierten Mal Tenet innerhalb eines Monats, bemerkbar gemacht. Gerade einige Szenen in der ersten Hälfte, in denen die Handlung mit Dialogen vorangetrieben wird, wirkten zunehmend wie Ballast, der den gewaltigen Actionsequenzen und Set-Pieces von Tenet unnötig im Weg stand.

Tenet

Und doch war da dieser Drang, der mich nicht mehr losgelassen hat. Ich wollte unbedingt noch einmal zu dem Erlebnis meines zweiten Kinobesuchs zurück, bei dem Tenet auf 70mm-Film projiziert und vor allem durch den ohrenbetäubenden Sound zum Höhepunkt wurde.

Was mein fünfter Tenet-Besuch geworden ist, könnt ihr euch dadurch sicher denken. Nur das Erlebnis im IMAX-Kino, dazu bin ich (noch) nicht gekommen. Trotzdem gibt es keinen anderen Kinofilm, den ich stärker mit diesem chaotischen Jahr 2020 in Erinnerung behalten werde.

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Hat Tenet bei euch auch so ein Rauschgefühl ausgelöst?

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